Wie viel verdienen Werkstudenten?

Viele Studenten beginnen eine Werkstudententätigkeit, um Arbeitserfahrungen sammeln zu können. So ist es möglich herauszufinden, wo Deine Stärken, Schwächen und Interessen liegen. Zudem kannst Du Kontakte knüpfen, welche Dir bei der Jobsuche nach dem Studium helfen können. Du erhältst als Werkstudentin oder Werkstudent auch ein Gehalt. Somit kannst Du nicht nur wachsen und dazulernen, sondern auch Dein Studium finanzieren.

Wie viel Gehalt ein Werkstudent oder eine Werkstudentin verdient, welche Abzüge Du erwarten kannst und was das sogenannte Werkstudentenprivileg ist, erfährst Du hier auf yourfirm.

Was machen Werkstudenten?

Werkstudenten können neben den Vorlesungen eine Erwerbstätigkeit ausüben. Auf diese Weise lässt sich das Studium finanzieren und gleichzeitig Praxiserfahrung sammeln. Dabei spielt es keine Rolle, ob Deine Aufgaben mit Deinem Studium verwandt sind oder nicht. Jedoch präferieren Unternehmen meist Studenten, welche in derselben Branche studieren. Zudem ist es wahrscheinlicher, in einem branchennahen Unternehmen als Werkstudentin oder Werkstudent mehr Gehalt zu bekommen.

Es sprechen viele Vorteile dafür, eine Werkstudententätigkeit anzunehmen. So kannst Du bereits Erfahrungen sammeln und Dein theoretisches Wissen aus der Hochschule oder Universität praktisch anwenden. Du lernst, Verantwortung zu übernehmen und wie Du mit Kollegen, Kunden, aber auch Stress und Kritik umgehst. Du kannst mehr über Deine Interessen herausfinden und sehen, wo Deine Stärken und Schwächen liegen. Zusätzlich wirst Du als Werkstudentin oder Werkstudent mit einem Gehalt entlohnt.

Während der Ausübung eines Werkstudentenjobs kannst Du zudem viele Kontakte knüpfen. Dies kann Dir die Jobsuche nach Abschluss Deines Studiums deutlich erleichtern. Gefällt Dir Deine Tätigkeit und kannst Du das Unternehmen von Deiner Arbeit überzeugen, besteht auch die Chance, nach Deinem Studium direkt vom Unternehmen übernommen zu werden.

Um einen Werkstudentenjob ausüben zu können, musst Du an einer Hochschule oder Universität eingeschrieben sein. Zudem darfst Du während der Vorlesungszeit nicht mehr als 20 Stunden in der Woche arbeiten.

Welches Gehalt verdient ein Werkstudent oder eine Werkstudentin?

junger mann in anzug handshake

Wie viel Du als Werkstudentin oder Werkstudent an Gehalt verdienst, kann je nach Branche und Unternehmen variieren. Natürlich gilt auch hier der Mindestlohn von 9,60 € (Stand 2021) pro Stunde. Sind die maximalen 20 Stunden in der Woche Arbeitszeit, bedeutet dies demnach, dass Du mindestens 768 Euro brutto monatlich als Werkstudentin oder Werkstudent an Gehalt verdienen kannst. Es ist jedoch sehr selten, dass ein Unternehmen seine Werkstudenten nur mit dem Mindestlohn bezahlt.

Eine maximale Grenze ist nicht vorhanden. Durchschnittlich verdient eine Werkstudentin oder ein Werkstudent ein Gehalt von 12 bis 15 € pro Stunde. Dies ist abhängig von Unternehmen, Qualifikation und Fachkenntnissen. Es gibt auch Werkstudententätigkeiten, welche mit über 20 € die Stunde entlohnt werden. In den meisten Fällen verdienen Werkstudenten mehr, wenn sie einen Job ausüben, welcher stark mit dem Studienfach verwandt ist. 

In welchem Unternehmen Du tätig bist, spielt eine große Rolle, wenn du herausfinden möchtest, was du als Werkstudentin oder Werkstudent an Gehalt verdienst. Die Größe der Firma, der Marktwert sowie die Lage des Unternehmens können Dein Gehalt als Werkstudent oder Werkstudentin beeinflussen. Große Unternehmen zahlen in der Regel auch mehr Gehalt.

Denke daran: Auch als Werkstudentin oder Werkstudent ist Dein Gehalt verhandelbar. Kannst Du bereits einen Abschluss nachweisen oder hast in der Vergangenheit nützliche Erfahrungen sammeln können, sind dies gute Argumente, welche für ein höheres Gehalt für einen Werkstudenten oder eine Werkstudentin sprechen.

Welche Abzüge fallen bei Werkstudenten an?

Während Werkstudenten und Werkstudentinnen im Gegensatz zu gewöhnlichen Arbeitnehmern deutlich weniger Abgaben haben, können dennoch einige Abzüge anfallen. Es gelten jedoch einige Vergünstigungen, wenn Du unter das Werkstudentenprivileg fällst. Mehr dazu kannst Du in Punkt 4 nachlesen.

Rentenversicherung:
Je nachdem, wie viel Du als Werkstudentin oder Werkstudent an Gehalt verdienst, werden Dir verschiedene Prozentsätze von Deinem Bruttogehalt abgezogen. Zum einen muss die Rentenversicherung gezahlt werden. Diese beträgt 18,6 % (Stand 2021). Allerdings trägst Du nicht die gesamten Kosten, da auch Dein Arbeitgeber einen gewissen Prozentanteil für Dich übernimmt.

Verdienst Du weniger als 450 € im Monat, kannst Du Dich von der Rentenversicherung befreien lassen. Dies muss beim Arbeitgeber schriftlich beantragt werden. Bei einem monatlichen Gehalt von 451 bis 850 € werden Dir zwischen 5 und 9,3 % für die Rentenversicherung abgezogen. Verdienst Du als Werkstudentin oder Werkstudent ein Gehalt, welches darüber liegt, bleibt der Prozentsatz bei 9,3 %.


Lohnsteuer:

Auch die Lohnsteuer ist abhängig von dem Gehalt, welches du als Werkstudent oder Werkstudentin verdienst. Lohnsteuer musst Du bezahlen, wenn Du über dem Grundfreibetrag liegst. Dieser beträgt monatlich ungefähr 1.100 € brutto (Stand 2021). Überschreitest Du diesen Betrag, wird der Anteil, der darüber liegt, versteuert. In der Regel ist die Lohnsteuer für die Mehrheit der Studierenden nicht relevant, da Du als Werkstudentin oder Werkstudent selten so hohes Gehalt erhältst.

Kirchensteuer:
Auch die Kirchensteuer spielt für die meisten Werkstudenten keine Rolle. Diese fällt an, wenn Du lohnsteuerpflichtig und Teil der katholischen oder evangelischen Kirche bist. Diese macht 8 bis 9 % der Lohnsteuer aus. Wenn Du keiner Konfession angehörst oder keine Lohnsteuer zahlst, wird Dir als Werkstudentin oder Werkstudent keine Kirchensteuer vom Gehalt abgezogen.

Was ist das Werkstudentenprivileg?

junge menschen jubeln im büro

Wenn Du als Werkstudentin oder Werkstudent Gehalt beziehst, profitierst Du von einigen Vergünstigungen. So fallen für Dich die meisten Sozialabgaben weg. Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung musst Du nicht zahlen. Die Voraussetzung hierfür ist, dass Du an einer Hochschule oder Universität immatrikuliert bist und maximal 20 Stunden die Woche arbeitest.

Dank des Werkstudentenprivilegs kannst Du somit mehr Geld von Deinem Gehalt behalten. Ein Werkstudent oder eine Werkstudentin, welcher/welche sich im Urlaubssemester befindet oder ein Fernstudium absolviert, wird vom Werkstudentenprivileg ausgeschlossen. Auch Unternehmen müssen für Werkstudenten weniger Abgaben zahlen.

In der vorlesungsfreien Zeit, beispielsweise in den Semesterferien, ist es erlaubt, bis zu 40 Stunden in der Woche zu arbeiten. Darüber hinaus gibt es die sogenannte 26-Wochen-Regel. Diese besagt, dass Du als Werkstudentin oder Werkstudent in maximal 26 Wochen im Jahr die 20-Stunden-Grenze überschreiten darfst. Diese Regel sowie die 20-Stunden-Regel wurden eingeführt, um sicherzustellen, dass Dein Studium Deine Priorität und Hauptbeschäftigung bleibt.

Achtung: Viele Studierende sind familienversichert. Dies ist bis zu einem Alter von 25 Jahren möglich. In diesem Fall musst Du keine Krankenversicherungsbeiträge zahlen. Verdienst Du jedoch als Werkstudentin oder Werkstudent Gehalt, welches über 450 € monatlich liegt, musst Du Dich selbst bei einer Krankenkasse versichern und Beiträge zahlen.

Lohnt sich das Werkstudenten-Gehalt für die Finanzierung des Studiums?

Während die Differenz zwischen Brutto- und Netto-Gehalt bei Werkstudenten geringer ist als bei gewöhnlichen Arbeitnehmern, fragen sich dennoch viele Studenten, ob sich solch ein Werkstudentenjob für sie lohnt.

Es ist durchaus möglich, das Studium als Werkstudent oder Werkstudentin zu finanzieren. In den meisten Fällen kannst Du als Werkstudentin oder Werkstudent ein höheres Gehalt verdienen als bei einem gewöhnlichen 450-Euro-Minijob. Eingeschriebene Studierende haben zudem viele Wochen im Jahr keine Vorlesungen. In dieser Zeit ist es Dir erlaubt, volle 40 Stunden die Woche zu arbeiten. Auf diese Weise kannst Du in einem gewissen Zeitraum schnell das Doppelte verdienen.

Versuche jedoch, Deine Entscheidung nicht nur vom Geld abhängig zu machen. Eine Werkstudententätigkeit macht sich sehr gut im Lebenslauf. Du kannst praktische Erfahrungen sammeln, von welchen Du während und nach dem Studium profitierst.

Kannst Du als Werkstudentin oder Werkstudent Gehalt verdienen und gleichzeitig BaföG beziehen?

Viele Studierende beziehen für die Finanzierung des Studiums BaföG. Dies ist auch kein Problem, wenn Du eine Werkstudententätigkeit ausüben möchtest. Allerdings kann Dein Gehalt als Werkstudent oder Werkstudentin Dein BaföG beeinflussen.

Für das BaföG gilt ein monatlicher Freibetrag von 450 €. Solltest Du mehr verdienen, wird Dein BaföG um die Differenz vermindert. Der Höchstsatz des BaföG liegt bei ungefähr 850 €. Solltest Du als Werkstudentin oder Werkstudent ein Gehalt von mehr als 850 € im Monat verdienen, kannst Du kein BaföG mehr beziehen.

FAQ - Häufig gestellte Fragen

Wie viel verdienen Werkstudenten?

Das Gehalt von Werkstudenten ist abhängig von den eigenen Fähigkeiten, aber auch von der Unternehmensgröße und weiteren Faktoren. Durchschnittlich verdienen Werkstudenten ca. 12 bis 15 € pro Stunde.

Wie wird das Gehalt von Werkstudenten besteuert?
Werkstudenten sind von vielen Abgaben befreit. Die Lohn- und Kirchensteuer muss nur gezahlt werden, wenn das Gehalt den jährlichen Grundfreibetrag überschreitet.
Was ist das Werkstudentenprivileg?
Wenn Du an einer Universität oder Hochschule immatrikuliert bist, Dich nicht im Urlaubssemester befindest und weniger als 20 Stunden die Woche arbeitest, profitierst Du vom Werkstudentenprivileg. Für Dich entfallen somit viele Sozialabgaben.

Autor: Yourfirm-Redaktion

Kontakt: redaktion@yourfirm.de