Projektleiter (m/w/d)

Große Ziele lassen sich oft nur gemeinsam im Team erreichen. Doch mit flachen Hierarchien ist hier niemandem geholfen. Es muss somit eine Person geben, die die Richtung vorgibt. Der Projektleiter steht dabei in der Verantwortung. Er agiert wie der Dirigent eines Orchesters, indem er je nach Lage die Mitarbeiter unter Beachtung ihrer Stärken einsetzt. Das Erstellen eines Kosten- und Zeitplans für das Projekt beherrscht er routiniert. Benötigte Ressourcen an Arbeitskräften und Material besorgt er zu seinem Zwecke.
 
projektleiter

Key Facts Projektleiter

Ausbildung
herkömmliche Ausbildung etwa im Handwerk, der Industrie oder der Wirtschaft – anschließende Weiterbildung zum Projektleiter

Tätigkeitsbereich
Risikomanagement, Kostenkalkulation, Erstellen eines Zeitplans für das Projekt, Einteilung und Einweisung der Mitarbeiter, Beschaffung benötigter Ressourcen

Gehalt
ab etwa 3.000 Euro aufwärts – je nach Branche und Berufserfahrung stark steigend

Zukunftsaussichten
Sehr gut, da insbesondere die Leitung länderübergreifender Projekte immer mehr an Relevanz für die Unternehmen gewinnt und die verantwortlichen Personen kaum durch die moderne Technik ersetzt werden können

Aufgaben eines Projektleiters

Verschiedene Kräfte bündeln – das ist die Aufgabe des Projektleiters. Oft greift er zu einem Zeitpunkt ein, da eine erste Idee längst konkret geplant wird. Vielleicht handelt es sich dabei um ein Produkt, eine Verbesserung für einen Arbeitsablauf oder eine Dienstleistung. Das anvisierte Projekt wartet somit auf seine Umsetzung. Wie das gelingt, obliegt seinem Leiter. Dieser ist meist in die grundlegenden Planungen involviert. Das Ziel des Unternehmens ist ihm bekannt. Ebenso weiß er um die wirtschaftlichen Voraussetzungen. Im ersten Schritt erstellt er daher einen Kosten- und Zeitplan, der allen Eventualitäten gerecht werden kann.

Eine zweite Aufgabe besteht darin, Ressourcen und Arbeitskräfte korrekt einzuschätzen. Menschen und Materialien werden benötigt, müssen aber optimal aufeinander abgestimmt sein. Insbesondere größere Projekte gleichen in ihrer Koordination dem angesprochenen Orchester, in dem unterschiedliche Instrumente harmonisch zu einem Gesamtwerk geführt werden. Zahlreiche Einflüsse werden dabei miteinander abgestimmt, nicht selten enge Zeitfenster müssen beachtet werden. Der Projektleiter sucht sich seine Mitarbeiter in der Regel selbst aus. Er weiß um die anstehenden Aufgaben und um den Bedarf an Spezialkräften. Je nach Stärken und Schwächen kann er seinen Angestellten nun einteilen – freilich führt er sie zuvor in das Projekt oder zumindest in den ihnen zukommenden Teil ein.

Das Beaufsichtigen der eigentlichen Arbeiten sowie das Begleiten derselben hin zum Erfolg stellen die abschließenden Tätigkeiten des Projektleiters dar. Auf diesem Wege steht er in regelmäßigem Kontakt mit seinem Auftraggeber und unterrichtet diesen vom Voranschreiten der Tätigkeiten. Auftretende Schwierigkeiten löst er kompetent und experimentierfreudig. Gerade die Improvisation kann über manchen Mangel an Menschenkraft und Material hinweghelfen. Zudem vermittelt der Projektleiter zwischen allen Beteiligten, er kommuniziert mit diversen in dem Projekt versammelten Seiten und versucht, stets das Ziel vor Augen zu behalten. Denn seine Aufgabe ist erst erfüllt, wenn die einst lose angedachte Idee vollständig in die Tat umgesetzt werden konnte.

Welche Ausbildung braucht ein Projektleiter?

Einen eigenständigen Ausbildungsberuf zum Projektleiter gibt es zumindest in Deutschland nicht. Viele hier agierende Personen kommen also aus der Branche selbst. So haben sie Abschlüsse etwa in der Industrie, der Wirtschaft oder dem Handwerk erlangt. Auf dieser Basis absolvieren sie die durch die Industrie- und Handelskammer angebotene Weiterbildung zum Projektleiter ihres Faches. Der zeitliche Umfang kann dabei zwischen sechs Monaten und drei Jahren liegen. Entscheidend dafür ist, ob die Fortbildung ganz- oder halbtags in Anspruch genommen wird. Darüber hinaus bieten auch private Institutionen eine solche Zusatzqualifikation an. Hier wäre vorab zu prüfen, ob diese durch die Industrie- und Handelskammer des Bundeslandes anerkannt wird.

Es braucht jedoch nicht alleine ein gutes Zeugnis, um in der Branche erfolgreich zu agieren. Projektleiter zeichnen sich durch ihre Kommunikations- und ihre Teamfähigkeit aus. Mehr noch, sie weisen eine herausragende Menschenkenntnis auf, die es ihnen erlaubt, Angestellte gemäß ihrer Stärken und Schwächen einzuordnen. Das Jonglieren mit nackten Zahlen wird beim Erstellen eines Zeit- und Kostenplanes relevant. Das Arbeiten unter Stress und nicht selten mit schwierigen Rahmenbedingungen gehört für den Projektleiter fast schon zum Berufsalltag. Das Denken und Handeln entspricht immer der Frage, wie das anvisierte Ziel am schnellsten und am effektivsten erreicht werden kann.

Wo sind Projektleiter tätig?

Projektleiter lassen sich in fast jeder Branche finden. Sie kommen stets dann zum Einsatz, wenn eine größere Aufgabe realisiert werden muss. Denn jedes Team benötigt immer auch einen führenden Kopf, der die einzuschlagende Richtung vorgibt. Oft werden dabei zugleich die notwendigen Erfahrungen gesammelt, um später einmal in die Führungsebenen eines Unternehmens vorzudringen. Nahezu alle Geschäftsführer und Direktoren ihrer Branche haben im Laufe ihrer Karriere wenigstens einem Projekt vorgestanden. Ein Weg übrigens, der nicht immer glatt verlaufen muss – erst das Begehen entscheidender Fehler und das Ziehen der richtigen Schlüsse daraus führt viele Projektleiter zum Erfolg.

Was verdient ein Projektleiter?

Allerdings ist die Arbeit des Projektleiters auch mit einer großen Verantwortung verbunden. Die dafür in Betracht kommenden Personen haben meist schon viele Berufsjahre hinter sich und somit viele Erfahrungen gesammelt. Wenn sie ein Projekt übernehmen, dürfen sie in der Regel auf einen unteren Verdienst von etwa 3.000 Euro im Monat hoffen. Häufig stehen die Chancen auf einen deutlich höheren Lohn aber gut – insbesondere größere Unternehmen vergüten ihre Projektleiter sehr lukrativ. Jahresgehälter ab 50.000 Euro aufwärts gehören hier nicht zur Seltenheit. Je größer das Projekt, desto stärker steigt auch der Lohn an – Erfolgsbeteiligungen und sonstige Prämien runden das finanzielle Gesamtpaket ab.