Medientechnologe (m/w/d)

Druck-Erzeugnisse gehören heute fest zu unserem Alltag. Sei es die Zeitung am Morgen, der Fahrplan auf dem Bahnhof, die Werbe-Flyer im Supermarkt oder sei es das Bild an der Wand. Auf Papier gedruckte Daten, Informationen und Grafiken bereichern das Leben. Doch stets muss es auch Personen geben, die dergleichen herstellen. Bis vor wenigen Jahren handelte es sich dabei um den Handwerksberuf des Druckers. Dieser hat in der zunehmend digitalisierten Welt aber einen Wandel erfahren. Seit dem Jahre 2011 wird seine Arbeit zur Medientechnologie im Bereich des Drucks umstrukturiert. Neu ist, dass die hier beschäftigten Fachkräfte auch im Umgang mit dem Computer sowie mit computerbasierten Systemen fit sein müssen.
 

Key Facts Medientechnologe

Ausbildung
dreijährige Ausbildung zum Medientechnologen

Tätigkeitsbereich

Herstellen von Druck-Erzeugnissen, Einstellen und Programmieren der dafür notwendigen Geräte, Bestellen des erforderlichen Zubehörs, Auslieferung und Vertrieb

Gehalt

etwa 3.000 Euro pro Monat

Zukunftsaussichten

Gut, da Bücher, Magazine, Kalender und ähnliche gedruckte Artikel auch in einer digitalisierten Zukunft stets ihren Stellenwert besitzen werden
 

Aufgaben eines Medientechnologen

Gutenberg und seine beruflichen Vorfahren sowie der Drucker und der Medientechnologe sind in dem Ziel vereint, Darstellungen und Informationen auf zumeist transportable Medien zu übertragen und sie auf diese Weise zu vervielfältigen. Wurde dafür einst hauptsächlich das Papier verwendet, so gelingt der Druck heute auch auf Kunststoffen, Textilien, Glas oder anderen Materialien. Der Beruf des Druckers, der seit dem Jahr 2011 durch eine Neuordnung dem Arbeitsbereich des Medientechnologen zugeteilt wurde, kündet von diesem Wandel. Denn nicht alleine die Fragen, was gedruckt und worauf es vervielfältigt wird, beschäftigen das Fachpersonal. Sie müssen sich vor allem mit dem „Wie“ des Drucks auseinandersetzen.

Beinahe jeder notwendige Arbeitsschritt wird gegenwärtig durch computerbasierte Systeme und damit verbundene Maschinen durchgeführt. Der Medientechnologe muss diese programmieren und bedienen können. Auch für den Nachschub etwa an Tinten und Farben ist er verantwortlich. Er bestimmt das Aussehen des Drucks, kann auf einer Zeitungsseite also die Artikel, die Fotos und die Werbeanzeigen koordinieren und damit das Layout verändern. Gleiches macht er bei Büchern, Magazinen und sonstigen Druck-Erzeugnissen. Er überwacht die Qualität seiner Arbeit, entwickelt Konzepte zur effizienteren und vor allem kostensparenden Umsetzung des Drucks, ist aber gleichfalls um den Vertrieb oder sogar die Auslieferung seiner Produkte bemüht.

Welche Ausbildung braucht ein Medientechnologe?

Da der Beruf des Druckers mit dem Jahr 2011 in den Arbeitsbereich des Medientechnologen übernommen wurde, gilt seit dieser Zeit auch eine eigenständige Ausbildungsordnung für angehende Medientechnologen. Wer eine solche Karriere beginnen möchte, kann sich daher bei den Firmen der Industrie- und Handelskammer bewerben. Meist handelt es sich dabei um Druckereien, Verlagshäuser oder Werbefachbetriebe. Erforderlich für das Erlangen eines freien Platzes ist wenigstens der Realschulabschluss. Neben dem Interesse an den Naturwissenschaften sollte auch ein Verständnis für technische Vorgänge erkennbar sein. Teamfähigkeit und die Abstimmung mit anderen Arbeitsbereichen des Unternehmens gehören für den Auszubildenden zu den Soft Skills.

Grundsätzlich gilt, dass die Ausbildung einen Zeitraum von drei Jahren umfasst, in denen der Lehrlinge in den praktischen und theoretischen Besonderheiten des Berufes ausgebildet wird. Dabei wiederum nimmt der Umgang mit den computerbasierten Systemen einen wichtigen Stellenwert ein: Kaum ein Arbeitsschritt des Medientechnologen wird nicht durch die technische Unterstützung vereinfacht. Im Laufe der drei Jahre muss der Absolvent sein Können immer wieder bei Zwischenprüfungen unter Beweis stellen. Im Zuge des sogenannten dualen Unterrichts wird zwischen Phasen im Betrieb und Phasen in der Berufsschule unterschieden. Die Lehre folgt in Theorie und Praxis dabei einem genau strukturierten Plan, der durch die Industrie- und Handelskammer vorgegeben wird.

Wer in diesem Arbeitsumfeld nach Aufstiegschancen schaut, kann zwar einige Zusatzqualifikationen über entsprechende Weiterbildungen erreichen. Üblich ist aber auch das Absolvieren eines Studiums der Medientechnik. Hier wird neben dem Druck ein Verständnis für andere mediale Darstellungsformen vermittelt. Beispielhaft seien etwa die modernen Verlagshäuser genannt, die ihr Angebot nicht mehr alleine in gedruckten Zeitungen und Magazinen veröffentlichen, sondern die gleichzeitig über Onlineportale, soziale Plattformen und Videokanäle verfügen. Wer in einem solchen Konzern vom Medientechnologen zur Leitung der Medienabteilung aufsteigen möchte, kommt um ein Studium im Bereich der Medientechnik kaum herum. Quereinsteiger gelten hier als absolute Ausnahme.

Wo sind Medientechnologen tätig?

Medientechnologen finden vornehmlich überall dort eine Anstellung, wo gedruckte Erzeugnisse hergestellt werden. Das kann die kleine Buchdruckerei ebenso wie das große Verlagshaus sein. Auch in der Werbung sind Medientechnologen gerne gesehen. Vereine, kulturelle Einrichtungen oder fachfremde Betriebe, die über eine eigene Medienabteilung verfügen, kommen zugleich als Arbeitgeber in Betracht. Die Auswahl gestaltet sich daher vielfältig, gut ausgebildetes Personal wird allerorten gesucht.
 

Was verdient ein Medientechnologe?

Zwar wurde mit der im August 2011 geschaffenen Ausbildungsordnung die Grundlage für eine einheitliche Lehre zum Erlangen des Berufes gelegt. Bereits die Ausbildungsgehälter unterscheiden sich je nach Bundesland aber erheblich. Ähnliches gilt für Personen, die nach der Lehre eine feste Anstellung übernehmen. Zwar darf ein fairer Einstiegslohn in Höhe von 3.000 Euro erwartet werden. Je nach Betrieb und übernommenem Arbeitsbereich sind Abweichungen aber auch hier zu erwarten. Ohne ein Studium der Medientechnik gelten Gehälter über 4.000 Euro pro Monat bislang als Ausnahme.