Industriemechaniker (m/w/d)

Was wäre die moderne Gesellschaft ohne Computer, Maschinen und Anlagen wert? Insbesondere in der Produktion von Waren lassen sich die technischen Geräte kaum mehr wegdenken. Sie vereinfachen die Arbeitsprozesse, senken die Kosten und sparen Rohstoffe. Doch eigenständig sind sie dazu nicht in der Lage. Vielmehr bedarf es immer des Menschen, der diese komplexen Gebilde erfindet, erbaut – und sie damit zum Leben erweckt. Der Industriemechaniker gehört daher gegenwärtig zu den am häufigsten nachgefragten Berufen für die Ausbildung. Doch die Anforderungen erweisen sich hierbei als sehr hoch. Neben der relativ langen Lehrzeit müssen dafür unterschiedliche Voraussetzungen vorgewiesen werden.
 

Key Facts Industriemechaniker

Ausbildung
3,5-jährige Ausbildung zum Industriemechaniker

Tätigkeitsbereich
Herstellung und Wartung von Maschinen sowie den dazugehörigen Teilen, Bau und Reparatur von Anlagen

Gehalt
ab 2.500 Euro aufwärts

Zukunftsaussichten

Sehr gut, da die Zukunft in vielen Unternehmen an moderne Anlagen geknüpft ist – wer diese herstellt, aufbaut und wartet, sieht einer sicheren Perspektive entgegen

Aufgaben eines Industriemechanikers

Mit immer wieder neuen täglichen Herausforderungen ist der berufliche Alltag des Industriemechanikers gesegnet. Zu seinen grundlegenden Arbeiten gehört es, moderne Maschinen und Anlagen zu entwickeln. Das gelingt nur selten einmal nach allgemeingültigen Regeln – vielmehr wird bedarfsorientiert hergestellt, was den Wünschen des Auftraggebers entspricht. Wie diese aussehen und welche Aufgaben ein Gerät erfüllen muss, wird in nicht selten langen Beratungen erörtert. Der Industriemechaniker erweist sich dabei als Experte seines Faches, der mit technischem Wissen glänzt. Zudem erstellt er eine Kostenrechnung, die allen Bedarf an Material und Mitarbeitern einbezieht. Das weitsichtige Planen gehört in dieser Branche also zu den täglichen Herausforderungen.

Doch wie sinnvoll wäre eine Maschine, die nicht aufgestellt wurde? Der Industriemechaniker reist daher in die Unternehmen, prüft die Gegebenheiten vor Ort und findet immer eine ideale Möglichkeit, um seine Anlage zu errichten. Denn diese kommt ihrer Aufgabe erst dann nach, wenn sie etwa mit Wasser und Strom versorgt wird. Auch ihr Gewicht kann beim Aufbauen ein Hindernis darstellen. Besichtigungen in den Konzernen gehören für Industriemechaniker somit gleichfalls zu den täglichen Arbeiten – nicht selten führt sie diese Tätigkeit in ferne Länder, wo der gesamte Prozess der Lieferung, des Errichtens und der Inbetriebnahme einer solchen Maschine persönlich überwacht wird.

Ähnliches gilt für die Wartung und die Reparatur der Anlagen. Zwar sollten diese weitgehend fehlerfrei ihre Arbeit verrichten – doch immer wieder kommt es zu kleinen Mängeln, die nicht selten eine große Auswirkung zeitigen. Schon ein simpler Fehler kann einen mehrere Tage andauernden Produktionsstau auslösen: Ein wirtschaftliches Fiasko, das dringend vermieden werden muss. Industriemechaniker erweisen sich daher oft als wahre Künstler der Improvisation. Dank ihres technischen Verständnisses und ihrer Berufserfahrung ist es ihnen möglich, vor Ort selbst mit sparsamsten Bedingungen optimal umzugehen. Wer in diesem Berufsbereich erfolgreich sein möchte, sollte daher stets auch eine gute Portion Kreativität und Experimentierfreude mitbringen.

Welche Ausbildung braucht ein Industriemechaniker?

Die Ausbildung zum Industriemechaniker wird in Deutschland von den Industrie- und Handwerkskammern der Bundesländer angeboten. Sie umfasst eine Dauer von 3,5 Jahren. Eine Zeit also, in der der Auszubildende eine zweigleisige Wissensvermittlung genießt. Einerseits agiert er in seinem Lehrbetrieb, wird dort also an die praktischen Fertigkeiten seines Berufes herangeführt. Andererseits absolviert er regelmäßige Phasen in der Berufsschule, in denen er mit den theoretischen Grundlagen des Metiers konfrontiert wird. Nach jedem Ausbildungsjahr sind sowohl schriftliche als auch handwerkliche Prüfungen abzuleisten, die später in das Zeugnis des Absolventen einfließen – und damit seinen Berufsweg ebnen.

Doch schon die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz ist mit erheblichen Anforderungen verbunden. Der Schulabgänger sollte bereits über Grundkenntnisse in den Fächern der Mathematik, der Chemie und der Physik verfügen. Gerne gesehen sind zudem vorhandene technische Erfahrungen – wer also in der Kindheit und Jugend gerne gebastelt hat, dürfte gute Karten für den begehrten Posten haben. Daneben ist es wichtig, im Team agieren zu können. Meist sind an der Herstellung und beim Aufbau großer Anlagen mehrere Personen beteiligt. Hier muss jeder Handgriff abgestimmt werden. Die Leistung des Einzelnen besteht zudem darin, sein Können in Notfällen zu beweisen. Also etwa dann, wenn kreativ improvisiert werden muss – und das kommt gar nicht einmal selten vor.

Wo sind Industriemechaniker tätig?

Industriemechaniker arbeiten meist in einem festen Unternehmen. In der Regel handelt es sich dabei um Hersteller von Anlagen und Maschinen, die ihre Entwicklungen an die Baubranche oder die Fahrzeugproduktion verkaufen. Wo immer derlei Geräte aufgebaut werden müssen, ist der Einsatz des Industriemechanikers gerne gesehen. Nicht selten findet er auf diesen Wegen selbst in die großen Konzerne, in denen Züge, Flugzeuge oder Windanlagen erschaffen werden. Denn sein technisches Wissen ist es, das für die Entwicklung und die effiziente Gestaltung neuer Erfindungen dringend benötigt wird. Nicht selten agiert der Industriemechaniker somit auch als externer Berater für die Unternehmen.
 

Was verdient ein Industriemechaniker?

Nur wenige Berufe in Handwerk und Industrie werden derart gut entlohnt wie der des Industriemechanikers. Mit Einstiegsgehältern in durchschnittlicher Höhe von 2.000 bis 2.500 Euro wird hier lediglich die untere Grenze der Verdienstmöglichkeiten definiert. Üblicherweise kann aber je nach Bundesland, Unternehmen und Aufgabenbereich eine Verdopplung dieses Wertes mühelos erreicht werden. Allerdings spielen bei der Gehaltszumessung auch die Talente und die Erfahrungswerte des Industriemechanikers eine entscheidende Rolle. Meist ist es ihm erst nach mehreren Berufsjahren und absolvierten Weiterbildungen möglich, in eine lukrativere Tarifgruppe aufzusteigen. Dennoch ein Ziel, das anzustreben sich lohnen dürfte.

 

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