Augenoptiker (m/w/d)

Ein gutes Auge kann uns Menschen manchen Ärger ersparen. Doch egal, wie gesund wir leben und wie sehr wir auf das Wohl unseres Körpers achten – nur wenigen Personen ist eine volle Sehfähigkeit bis in das hohe Alter hinein beschieden. Nicht selten benötigen bereits Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene eine Brille, um etwa im Verkehr, beim Lesen von Texten oder beim Blick in die Ferne überhaupt etwas erkennen zu können. Eine Aufgabe, der sich der Augenoptiker gerne annimmt. Gemeinsam mit seinem Kunden und einer ärztlichen Empfehlung fertigt er die passende Brille an.
 
Augenoptiker

Key Facts Augenoptiker

Ausbildung
dreijährige Ausbildung zum Augenoptiker

Tätigkeitsbereich
Erkennen von und Helfen bei Sehproblemen; Anfertigen von Brillen, Lupen und sonstigen Sehhilfen; Verkauf und Beratung

Gehalt

ab etwa 2.000 Euro pro Monat

Zukunftsaussichten

Sehr gut, da die Menschen auch in der Zukunft auf Sehhilfen angewiesen sein werden und ein gutes Fachpersonal benötigt wird, um diese individuell anzufertigen

Aufgaben eines Augenoptikers

Zunächst einmal ist der Optiker ein Berater und Verkäufer. Er wird von Menschen aufgesucht, die etwa eine modische Sonnenbrille für den Sommer benötigen. Mithin handelt es sich dabei also um Wünsche, die nicht auf einer medizinischen Ursache basieren. Ebenso kann der Augenoptiker beim Sehtest für den Führerschein helfen. Er ist insoweit auch ein Dienstleister, der seinem Kunden mit Rat und Tat zur Seite steht, der modische Tipps beim Finden eines individuellen Stils preisgibt und der immer häufiger sogar dazu übergeht, mit handwerklichem Geschick eigene Gestelle für Brillen kreativ zu entwerfen. Ein wahrer Alleskönner also im Bereich der Optik.

Vielfach wird er von seinen Kunden aber aufgesucht, weil bei diesen durch den Augenarzt eine Beeinträchtigung der Sehstärke festgestellt wurde. Sie benötigen zeitweilig oder dauerhaft eine Brille, die nun ganz persönlich angefertigt werden muss. Der Optiker empfängt dabei die Diagnose des Arztes und kann sich mit ihm für das weitere Vorgehen austauschen. Nicht selten kommt es übrigens vor, dass die beiden Gläser einer Brille nicht die gleichen Eigenschaften aufweisen – zuweilen weicht die Sehstärke zwischen den Augen erheblich voneinander ab. Jede Brille wird daher individuell angepasst. Das ständige Korrigieren und Austesten des fast fertigen Werkes gehört für den Optiker längst zum Alltag.

Aber selbst die einmal ausgehändigte Brille beendet das Auftragsverhältnis zwischen dem Kunden und dem Augenoptiker nicht immer. Letzterer ist vielmehr auch für die Nachsorge verantwortlich. Sollte die Sehhilfe doch nicht wie gewünscht passen oder sogar zu Schmerzen und Unwohlsein führen, muss sie abermals nachgearbeitet werden. Gleiches gilt natürlich, wenn das gute Stück einmal zu Boden fällt – schon leichte Kratzer auf dem Glas können das genaue Sehen erschweren. Der Augenoptiker berät und informiert seinen Kunden daher in allen Fragen und zu allen Themen, die sich rund um das Sehen drehen – ob mit oder ohne Brille.

Welche Ausbildung braucht ein Augenoptiker?

Der Beruf des Augenoptikers ist in Deutschland gesetzlich definiert. Daher gilt, dass die Ausbildung einem einheitlichen Grundmuster folgt – es ist irrelevant, in welcher Stadt und in welchem Bundesland der Bewerber seine Lehre anstrebt. Regelmäßig muss er eine Dauer von drei Jahren einplanen, ehe er zu den Fachprüfungen zugelassen wird. Ein Zeitraum, der hauptsächlich durch die praktische Arbeit im Geschäft oder der Werkstatt ausgefüllt wird. Zudem gehört das Besuchen der Berufsschule für den künftigen Optiker zum steten Begleiter seiner Ausbildung. Er sieht daher schon zu Lehrzeiten einem Arbeitstag mit vielen Stunden entgegen. Ein Umstand, der sich auch nach den Prüfungen kaum ändern wird. 

Dennoch wäre es falsch, den Beruf des Optikers als stressig zu bezeichnen. Meist wechseln sich die Tätigkeiten ab: Einerseits steht das Informieren, Beraten und Verkaufen, das zumeist in den Geschäftsräumen oder beim Hausbesuch des Kunden absolviert wird. Andererseits werden Gläser und Gestelle in der eigenen Werkstatt angefertigt, angepasst und korrigiert. Zwar gehen einige Optiker auch dazu über, alle Bestandteile einer gewünschten Brille durch externe Firmen anfertigen zu lassen. Das dafür benötigte Können sollte der Absolvent aber dennoch mitbringen. Innerhalb einer 24-monatigen Weiterbildung kann er seine Fähigkeiten zudem verfeinern und die Qualifikation eines Meisters erlangen. Ein Vorteil, der etwa die Option eines eigenen Geschäftes eröffnet.

Bewerber für freie Ausbildungsplätze haben schon zu Schulzeiten ein Interesse an den Naturwissenschaften gezeigt und in den Fächern der Physik und der Mathematik überdurchschnittliche Noten erworben. Darüber hinaus besitzen sie ein Grundverständnis von technischen Vorgängen – gerne legen sie bei Bastelarbeiten selbst einmal Hand an. Ebenso wichtig ist jedoch der korrekte Umgang mit dem Kunden. Ein sachlich geführtes Gespräch, das allen Wünschen und Bedürfnissen des Gegenübers gerecht wird, steht dabei im Vordergrund. Damit dieser das Geschäft zufrieden verlässt, bedarf es oft einiger Beratungen. Insbesondere das Finden einer individuellen Brille kann zu einer schweren Aufgabe reifen, die ein gutes Maß an Menschenkenntnis und an kommunikativem Fingerspitzengefühl erfordert.

Wo sind Augenoptiker tätig?

Augenoptiker finden überall dort eine Anstellung, wo das Herstellen und Verkaufen von Sehhilfen zum Berufsalltag gehört. In der Regel wird es sich dabei um Optikergeschäfte handeln. Aber auch größere Werkstätten, in denen die Gestelle aus unterschiedlichen Materialien gefertigt und die Gläser individuell geschliffen werden, kommen als Arbeitgeber in Betracht. Der Optikermeister kann darüber hinaus den Weg in die Selbstständigkeit anstreben und ein eigenes Gewerbe eröffnen.
 

Was verdient ein Augenoptiker?

Mit lediglich rund 2.000 Euro pro Monat starten insbesondere Berufseinsteiger ein wenig unterbezahlt in den Job. Allerdings kann durch das Erlangen von Arbeitserfahrungen oft ein Lohnanstieg gesichert werden. Wer die Zusatzausbildung der Meisterschule absolviert, darf sogar mit monatlichen Bezügen ab 3.000 Euro rechnen. Größere Sprünge im Gehalt werden dagegen nur möglich, wenn im Geschäft oder in der Werkstatt verantwortungsvolle Aufgaben übernommen werden.