Tierarzt (m/w/d)

Man mag es kaum glauben: Alleine in Deutschland leben rund 40 Millionen Haustiere. Auf jeden zweiten Bürger kommt somit ein Hund, eine Katze, vielleicht ein Goldfisch, Vogel oder Kaninchen. Die kleinen Fell- und Federträger bereichern unser Leben. Doch trotz bester Pflege können wir ihnen nicht jede Krankheit ersparen. Aber dafür gibt es ja den Tierarzt, der mit Rat und Tat – manchmal leider auch mit Spritzen und Tabletten – zur Stelle ist. Zuweilen begleitet er ein Tier über dessen gesamtes Leben hinweg: von der Geburt bis zu seinen letzten Momenten. Ein Beruf also, der körperlich und mental als anstrengend gilt.

Key Facts

  • Tätigkeitsbereich: Behandlung von Krankheiten bei Tieren, Vorbeugung und Pflege, Leistungssteigerung, Hilfe bei und Kontrolle von Geburten
  • Ausbildung: Studium der Veterinärmedizin
  • Gehalt: ab 2.500 Euro pro Monat
  • Zukunftsaussichten: Sehr gut, da Tiere auch in den kommenden Generationen immer wieder ärztliche Hilfe benötigen werden

Aufgaben eines Tierarztes

Die traurige Wahrheit vorweg: Auch das liebste Haustier wird einmal krank. Für uns Menschen brechen damit oft schwere Stunden, Tage oder sogar Wochen an. Denn geht es dem Hund oder der Katze nicht gut, kommen wir kaum einmal zu Ruhe und Entspannung. Vielfach ist die Rufnummer des Veterinärs im Handy der Tierbesitzer längst eingespeichert, denn mitunter muss es nun einmal schnell gehen. Der Arzt schöpft seine Möglichkeiten aus: Untersuchung, Diagnose, Therapie. Manchmal leider auch Operationen, das Verschreiben von Medikamenten oder das Erlösen eines Tieres von seinen Leiden. Geburt und Tod gehören ebenso fest zu diesem Beruf wie Freude und Trauer.
 
Doch der Tierarzt wird nicht alleine dort tätig, wo Tiere bereits erkrankt sind. Vielmehr nimmt auch hier die Vorsorge eine immer größer werdende Bedeutung ein. Auf diese Weise soll das Leben der kleinen Lieblinge lange schmerzfrei bleiben. So kann etwa die Ernährung oder die Bewegung ganz auf die Bedürfnisse abgestimmt werden. Längst ist es zudem üblich, Tiere zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen mitzunehmen, sie also ein oder zwei Mal im Jahr dem Facharzt vorzustellen, um möglichst schnell auf kleinste Veränderungen im Organismus reagieren zu können. Gerade bei schwerwiegenden Leiden ist es natürlich sinnvoll, diese im Anfangsstadium zu erkennen und zu therapieren.
 
Es wäre indes falsch, dem Tierarzt nur die Behandlung und die Vorsorge von körperlichen Leiden zuzutrauen. Denn gerade in diesem Beruf rücken die mentalen Krankheiten immer stärker in den Fokus. Dass Tiere auch an Stress, Erschöpfungssyndromen oder sogar Depressionen erkranken können, mag früheren Generationen schon bekannt gewesen sein – erprobte Medikamente und Therapien gab es für diese Fälle indes nicht. Überhaupt gilt es zunehmend, den Tieren ein schönes Leben zu bereiten, vermehrt auf deren Bedürfnisse einzugehen, damit neben ihrer Gesundheit auch die Fitness und das allgemeine Wohlergehen zu verbessern. Der moderne Tierarzt verschreibt sich folglich der Herausforderung, Krankheiten möglichst selten auftreten zu lassen.
 
Neben den Haustieren müssen übrigens die Nutztiere betrachtet werden. Egal, ob es sich dabei um das Rennpferd oder die Milchkuh handelt. Wo Tiere leben und uns Menschen einen Mehrwert bringen sollen, da müssen sie auch gehegt und gepflegt werden. Tierärzte kurieren hier nicht alleine Krankheiten. Vielmehr sind sie an Geburten beteiligt oder überwachen die künstliche Befruchtung. Sie widmen sich der Sauberkeit des Stalls und können je nach Hof und Region spezielle Hygienebestimmungen erlassen. Sind die Tiere überhaupt so gesund, dass ihr Fleisch, ihre Milch und ihre Eier für den Verbraucher keinerlei Schaden verursachen können? Auch diese Frage muss durch den Tierarzt beantwortet werden.

Welche Ausbildung braucht ein Tierarzt?

Tierärzte durchlaufen ein Studium, das bereits in der Regelstudienzeit mindestens sechs Jahre umfasst. Eine lange Zeit also, die dem Studenten einiges abverlangen wird – und die es kaum erlaubt, auch einmal in andere Fachrichtungen hineinzuschauen oder sich umfassend zu bilden. Wer dafür zugelassen werden möchte, sollte ein gutes Abitur vorweisen können, das Stärken in den naturwissenschaftlichen Fächern erkennen lässt. Doch selbst dann kann es noch gut möglich sein, dass die Universität die Bewerber zu einem Eignungstest einlädt. Damit soll die immer größer werdende Zahl der Kandidaten begrenzt werden, die sich gegenwärtig für ein Studium der Veterinärmedizin interessieren.
 
Die ersten Semester wird der Student in der Universität verbringen. Hier erwirbt er die grundlegenden Kenntnisse seines künftigen Berufes. Hat er das Physikum erfolgreich abgelegt, wechselt er in die Praxis. Im Regelfall wird er nun einem Tierarzt unterstellt, an dessen Seite er arbeitet. Dadurch soll er neben den bisherigen theoretischen Kenntnissen auch seine Fertigkeiten im realen Alltag verbessern. Gelingt ihm das, steht den Abschlussprüfungen, dem Staatsexamen und der Approbation nichts mehr im Wege. Nicht übersehen werden darf indes, dass die Anforderungen im Bereich der Human- und der Veterinärmedizin als sehr streng gelten. Letztlich schaffen es also nur die Besten ihres Faches, tatsächlich in den Beruf zu wechseln.

Wo sind Tierärzte tätig?

Tierärzte agieren überall dort, wo Tiere gehegt und gepflegt werden. Das kann etwa in der Praxis oder einer Tierklinik sein. Ebenso aber bei der Bundeswehr sowie in Reit- und Sportvereinen. Zudem ist ein Wechsel in die Industrie möglich, wo Medikamente für die kranken Tiere entwickelt werden. Auch die Forschung steht den Absolventen offen, um neue Therapien zu erarbeiten und mancher Krankheit auf den Grund zu gehen.

Was verdient ein Tierarzt?

Das Einstiegsgehalt eines Tierarztes dürfte sich im Bereich der 2.500 Euro pro Monat bewegen. Gemeint sind dabei Veterinärmediziner, die sich im Anstellungsverhältnis einer Praxis befinden. Schon einige Jahre an Berufserfahrung, der Wechsel in die Selbstständigkeit oder die Spezialisierung im Beruf – etwa auf Rennpferde – lassen die Entlohnung aber durchaus in die Höhe steigen. Jahresgehälter ab 50.000 Euro gehören dann gewiss nicht zu den Ausnahmen.