Sozialarbeiter (m/w/d)

Hilfe leisten, wo Hilfe benötigt wird – und wo sie durch andere Personen oder Institutionen kaum mehr zufriedenstellend durchgeführt werden kann: Der Sozialarbeiter ist mit Rat und Tat überall dort zur Stelle, wo Menschen ihre Probleme nicht mehr alleine bewältigen können. Die Beratung und die Betreuung spielen dabei zentrale Rollen, das Zuhören und Suchen nach Lösungswegen gehört für Sozialarbeiter zum Alltag. Ein herausfordernder Job, der stets das Gute anstrebt – dessen Einsatz an Zeit und persönlicher Kraft aber keinesfalls unterschätzt werden darf.
 

Key Facts Sozialarbeiter

Ausbildung
Studium des Fachbereichs der Sozialen Arbeit, ebenso aber Quereinstieg über andere Studiengänge möglich

Tätigkeitsbereich

Hilfestellung sowie Beratung in allen Lebenslagen – zugeschnitten auf die Bedürfnisse einzelner Menschen

Gehalt

ab etwa 1.500 Euro pro Monat

Zukunftsaussichten
Sehr gut, da soziale Tätigkeiten eine Grundsäule für eine funktionierende Gesellschaft darstellen

Aufgaben eines Sozialarbeiters

Von den ersten bis zu den letzten Tagen seines Lebens ist jeder Mensch früher oder später immer einmal auf Hilfe angewiesen. Sie kann ihm etwa durch Ärzte, Therapeuten, Psychologen oder Pfleger gewährleistet werden. Doch wer hilft, wenn alle diese Möglichkeiten ausscheiden? Der Sozialarbeiter greift an dieser Stelle ein – sein Arbeitsbereich gestaltet sich vielfältig. So kann er in Kindertagesstätten dem Nachwuchs beim Erlernen der Sprache helfen. In der Schule integriert er einzelne Schüler. Jugendlichen hilft er bei der Suche nach einer Ausbildung, Erwachsenen bei der Bewältigung von Suchtproblemen. Senioren und Kranken leistet er Beistand und erledigt für sie etwa die Aufgaben des Alltags.

Immer mehr Behörden haben in den letzten Jahren von der Leistung der Sozialarbeiter profitiert. Kaum eine Haftanstalt ist noch vorstellbar, in der die Insassen nicht mit einem Sozialarbeiter die eigene Resozialisierung anstreben. Keine Finanzbehörde möchte mehr den Einsatz der Sozialarbeiter in der Schuldnerberatung missen. Das Berufsfeld hat sich in den letzten drei bis vier Jahrzehnten aus einem Schattendasein heraus zu einer wichtigen Säule für die funktionierende Gesellschaft entwickelt. Dabei gilt es nicht alleine, akute Probleme im Einzelfall zu beseitigen. Vielmehr sollen auch strukturelle Fehler und Missstände behoben werden – etwa dort, wo Jugendliche in ihrem Stadtviertel keine Möglichkeiten zur Entfaltung in Sport, Kunst und Bildung finden.

Der Beruf gilt als zeitaufwendig und kräftezehrend. Einerseits, da die Arbeit mit den Menschen immer auch eine persönliche und zuweilen emotionale Ebene des Sozialarbeiters berührt. Er baut nicht nur Kontakte auf, sondern führt enge Beziehungen mit den ihm anvertrauten Hilfebedürftigen. Andererseits, da neben der Tätigkeit auf der Straße, im Krankenhaus oder im Heim immer auch ein hohes Maß an Schreibarbeiten erledigt werden muss. Denn täglich sind Berichte anzufertigen, Protokolle zu führen, Anträge auszufüllen. Ebenso ist zu bedenken, dass der Job zwar feste Arbeitszeiten kennen mag – das Einhalten von Sonn- und Feiertagen kann hier aber nicht gewährleistet werden.

Welche Ausbildung braucht ein Sozialarbeiter?

Viele Universitäten bieten mittlerweile einen Studiengang an, der sich ganz den Anforderungen des Berufes anpasst: Der Fachbereich der Sozialen Arbeit ermöglicht es, innerhalb von drei bis vier Jahren einen Abschluss zu erlangen, der den Einstieg in dieses Tätigkeitsfeld erlaubt. Entscheidend ist dabei, dass neben den Vorlesungen und Kursen in der Universität auch schon während der Ausbildung mit der praktischen Arbeit begonnen wird. Das duale Studium verpflichtet den Studenten also dazu, als Sozialarbeiter in Krankenhäusern, Kindertagesstätten oder sozialen Einrichtungen zu agieren – praktische Erfahrungen gelten in diesem Beruf als unersetzlich und stellen in den nachfolgenden Jahren ein wichtiges Kriterium für die Besetzung freier Stellen dar.

Zudem ist es möglich, aus anderen Arbeitsbereichen einen Quereinstieg zu wagen. Allerdings ist dabei ein Universitätsabschluss gerne gesehen. Pädagogische und künstlerische Fachbereiche können der Tätigkeit des Sozialarbeiters durchaus ähneln. Auch die Kommunikationswissenschaften oder die Psychologie statten ihre Absolventen mit einem Fachwissen aus, das für die Sozialarbeit hilfreich sein dürfte. Hilfreich ist es daneben, dass der Interessent über einen offenen und kommunikativen Charakter verfügt, er sich als stressresistent beweist, er sich trotz aller emotionalen Nähe auch von Einzelschicksalen distanzieren kann und er gerne bereit ist, seine Zeit und Kraft für Menschen einzusetzen, die seine Hilfe benötigen.

Wo sind Sozialarbeiter tätig?

Eine zunehmende Zahl an öffentlichen Einrichtungen hat in den letzten Jahren freie Stellen für Sozialarbeiter geschaffen. Neben Schulen, Vereinen, Krankenhäusern und Pflegeheimen gehören dazu auch Kindertagesstätten, Finanzbehörden, die Suchthilfe, die Sozialberatung oder die Agentur für Arbeit. Nach solchen zumeist staatlichen Trägern sind auch private Anbieter etwa im Bereich der Pädagogik, des Sports oder der Medienarbeit dazu übergegangen, Sozialarbeiter einzustellen. Ebenso agieren viele medizinische und psychologische Institutionen eng an der Seite des sozialen Fachbereichs – immer mehr Forschungen werden gemeinsam durchgeführt. Der Sozialarbeiter blickt daher einem großen Wirkungskreis entgegen, in dem er mit guter Ausbildung wohl immer einen freien Platz finden wird.
 

Was verdienen Sozialarbeiter?

Die Arbeitsmöglichkeiten gestalten sich vielfältig, der Lohn erreicht bislang allerdings ein eher bescheidenes Niveau. Den oft langen Tagen und dem kräftezehrenden Einsatz steht ein Einstiegsgehalt entgegen, das je nach Bundesland, Arbeitgeber und Aufgabenbereich die Höhe von 1.500 bis 2.000 Euro im Monat kaum übersteigen wird. Selbst nach vielen Jahren und zahlreichen gesammelten Erfahrungen sind deutliche Sprünge im Lohn nur die Ausnahme. Zwischen 3.500 und 4.000 Euro werden durchschnittlich im Monat verdient. Höhere Summen stehen lediglich solchen Sozialarbeitern offen, die in leitenden Positionen tätig sind – die damit aber auch ein hohes Maß an Verantwortung tragen.