Geschäftsführer (m/w/d)

Egal, wie groß und umfangreich ein Betrieb auch sein mag: Letztlich fließen alle Fäden in der Person des Geschäftsführers zusammen. Er agiert nach außen hin als das Gesicht des Unternehmens, ist also Ansprechpartner für Verhandlungen und Anfragen. Intern gibt er eine klare Leitlinie vor, stellt das Personal ein, optimiert die Kommunikation zwischen den Abteilungen, analysiert erreichte Ergebnisse und stellt neue Ziele auf. Über sein Wirken verfasst er regelmäßig – etwa im Quartal oder im Jahr – einen Bericht. Der Geschäftsführer leitet eine Firma somit, muss aber nicht zwangsläufig auch ihr Eigentümer sein.
 

Key Facts Geschäftsführer

Ausbildung
Studium der Betriebswirtschaft – jedoch auch Quereinstieg möglich

Tätigkeitsbereich

Führung eines Unternehmens, Kommunikation zwischen den Abteilungen, Anwerben und Entlassen des Personals, Überwachung aller den Betrieb betreffenden Vorgänge, Optimierung von Kosten und Nutzen, Erstellen eines Abschlussberichtes

Gehalt

ab etwa 5.000 Euro pro Monat

Zukunftsaussichten

Sehr gut, da kein Unternehmen ohne eine starke Führung bestehen kann

Aufgaben eines Geschäftsführers

Betriebe und Gewerke wirken oftmals recht simpel. Sei es der kleine Shop an der Ecke, sei es die Firma im nahen Industriegebiet: Überall wird etwas hergestellt und verkauft. Ein jedes Haus verfügt über Meister und Angestellte, zudem nicht selten über einen umfangreichen Stamm an Kunden und Auftraggebern. Das Konzept scheint sich selbst zu tragen, sofern es einmal etabliert ist. Doch dieser Eindruck täuscht. Oft ist es der Geschäftsführer, der im Hintergrund die Geschicke lenkt, indem er das passende Personal für anstehende Aufgaben rekrutiert, indem er Kosten senkt und den Verkauf ankurbelt. Wohl und Wehe eines Unternehmens sind an seine Person geknüpft.

Im Regelfall wird der Geschäftsführer bereits bei seiner Bewerbung angeben, wie er den Betrieb in den kommenden Jahren leiten möchte. Selten einmal wird seine Aufgabe verwaltend sein – er trifft somit kaum einmal auf perfekte Rahmenbedingungen, die er auch künftig beibehalten soll. Vielmehr wird er um eine Neuausrichtung bemüht sein. So übernimmt er vielleicht ein bestehendes Unternehmen, das auf eine lange Tradition blickt – die Anforderung kann nun darin liegen, das Haus in eine gesicherte Zukunft zu führen. Vielfach bringt der Geschäftsführer also eine neue und eigene Philosophie mit, der er sein Handeln in den kommenden Jahren unterordnet.

Neben dieser allgemeinen Ausrichtung liegt die Aufgabe des Berufes in der täglichen Bewältigung unterschiedlicher Pflichten. Zwar kann der Geschäftsführer alle Arbeiten an seine Angestellten delegieren. Für deren Verhalten trägt er aber die Verantwortung. Seinem Job kommt daher ein hohes Maß an kontrollierenden und sogar überwachenden Tätigkeiten zu. Nicht, weil er seinem Personal nicht vertrauen würde. Sondern deshalb, weil der Geschäftsführer je nach Unternehmensform selbst haftbar gemacht werden kann – und er aus eigenem Interesse bestrebt ist, alle Fehler zu beseitigen. Der Beruf gilt somit als verantwortungsvoll und stressig, wird nicht selten von langen Arbeitszeiten begleitet – ermöglicht aber auch die Neuausrichtung eines Betriebes für den Erfolg.

Welche Ausbildung braucht ein Geschäftsführer?

Obwohl kaum ein funktionierendes Unternehmen ohne den Geschäftsführer überleben kann, ist sein Wirken nicht gesetzlich definiert. Dem Beruf fehlt sogar eine eigenständige Ausbildung – die Inhalte werden daher vielfach an staatlichen und privaten Lehreinrichtungen im Rahmen einer Weiterbildung vermittelt. Für sie kann sich jedermann bewerben. Auch Quereinsteiger sind in diesem Job gerne gesehen. Wer eine wirklich solide Karriere als Geschäftsführer anstrebt, sollte aber eher auf einen Universitätsabschluss im Bereich der Betriebswirtschaft hinarbeiten. Auch kaufmännische Qualifikationen können manche Tür öffnen. Insbesondere bei größeren Unternehmen wird eine Bewerbung indes nur dann erfolgreich sein, wenn der Kandidat über eine ausreichende Berufserfahrung verfügt.

Neben der reinen Qualifikation hat der Geschäftsführer diverse Soft Skills zu bieten. Kommunikativ erweist er sich als routiniert und vermittelnd, beherrscht im Idealfall sogar mehrere Sprachen. Er sieht sich als Denker und Lenker eines Teams, muss neben den Interessen des Unternehmens also immer auch auf die Belange seiner Angestellten eingehen können. Er verfügt über eine gute Menschenkenntnis und stellt auf dieser Basis sein Personal zusammen. Daneben scheut er sich nicht, auch einmal Verantwortung zu übernehmen, unbequeme Wahrheiten auszusprechen – oder sogar einen Mitarbeiter zu entlassen. Er leistet, was für den Erfolg des Hauses erforderlich ist.

Darüber hinaus muss noch einmal auf die juristische Verantwortung des Geschäftsführers hingewiesen werden. Je nach Unternehmensform ist es möglich, dass er für Fehler in seiner Arbeit persönlich – etwa mit seinem Vermögen – zur Haftung gezogen wird. Welche Grenzen sich in seiner Tätigkeit ergeben, welche Rechte und Pflichten er besitzt, muss daher möglichst konkret erkennbar sein. Ratsam ist es daher, dass ein guter Geschäftsführer immer auch eine grundlegende Rechtskenntnis besitzt. Das ist vor allem dann wichtig, sollte es etwa zur Entlassung eines Angestellten kommen und werden dabei gesetzliche Notwendigkeiten – wie Kündigungsfristen, Lohnfortzahlungen oder die Anrechnung bestehender Urlaubstage – missachtet.

Wo sind Geschäftsführer tätig?

Geschäftsführer können vom kleinen Betrieb bis zum großen Konzern ein vielfältiges Aufgabenfeld vorfinden. Selbst außerhalb von Industrie und Handel ist ihre Expertise gerne gesehen – so etwa in Sportvereinen. Nicht selten wird von dort der Weg in die Leitung von Firmen und Verbänden gefunden, die Tätigkeit eines Geschäftsführers ebnet also manche Karriere. Das gelingt indes nur, wenn die bisherigen Referenzen möglichst wenige Makel enthalten.
 

Was verdient ein Geschäftsführer?

Dem hohen Maß an Verantwortungsbewusstsein und der Komplexität des Berufes steht ein überdurchschnittlich gutes Einstiegsgehalt gegenüber. Wer über einen Universitätsabschluss verfügt, kann in der Regel auf einen anfänglichen Lohn im Bereich der 5.000 Euro pro Monat hoffen. Gelingt im Verlauf der Karriere sogar der Wechsel in ein größeres Unternehmen, so steigt das Einkommen aber noch einmal rasant an.