Friseur (m/w/d)

Es gibt nur wenige Berufe, mit denen vermutlich jeder Mensch früher oder später wenigstens einmal in Kontakt kommt. Jener des Friseurs gehört zweifelsohne dazu – denn Haare wachsen schließlich fast immer. So ist auch kaum eine Ortschaft vorstellbar, in der nicht wenigstens ein Salon existiert. Hier werden nicht alleine die Haare gestylt und die Bärte getrimmt: Der Friseur ist nicht selten der soziale Treffpunkt einer Stadt, wo sich Menschen begegnen und miteinander ins Gespräch kommen. Zwar stirbt diese Tradition allmählich aus – demgegenüber beweist der Friseur als Dienstleister ein immer komplexer werdendes Fachwissen.
 

Key Facts Friseur

Ausbildung
dreijährige Ausbildung im dualen System

Tätigkeitsbereich

Organisation des Salons, Beratung und Betreuung der Kunden, Dienstleistungen im Bereich der Haarpflege und Frisuren, zuweilen auch Aufgaben der Kosmetik sowie der Stilberatung

Gehalt

ab etwa 1.500 Euro pro Monat

Zukunftsaussichten

Sehr gut, da der Friseurberuf wohl zu jenen Tätigkeiten zählt, die immer über eine rege Nachfrage verfügen werden

Aufgaben eines Friseurs

Der Beruf des Friseurs ist seit den antiken Kulturen Asiens, Roms und Griechenlands fest in die Gesellschaft integriert. Dass Haare gewaschen, geschnitten und geföhnt werden, mag für manche Personen eine lästige Pflicht sein – andere sehen darin einen Luxus und die Möglichkeit, endlich wieder einmal ausgiebig zu entspannen. Gerade im Kontakt mit dem Kunden beweist der Friseur seine Menschenkenntnis. Sie wiederum bildet die Basis, um künftige Frisurempfehlungen auszusprechen.

Doch der Friseur ist immer auch ein Künstler im Organisieren. Er vergibt Termine und kann die Arbeitszeiten anstehender Aufgaben auf die Minute genau bemessen. Aus einer kaum überschaubaren Menge an Haartönungen findet er genau jene Farbe, die zur Kundin oder zum Kunden passt. Er analysiert – fast nebenbei – den Gesundheitszustand von Haut und Haaren und weiß oft schon nach einem Blick, welches Shampoo er wählen muss. Ein feines Auge hat er zudem für die Launen seiner Gäste: Schnell erfasst er das Gemüt jener Damen und Herren, die vor ihm sitzen – und weiß instinktiv, ob er schweigen oder sprechen soll.

Und doch dreht sich bei ihm letztlich immer alles um die Frisur. Hier ein wenig länger, dort etwas mehr Farbe. Das Gestalten neuer und das Anwenden bestehender Trends gehört zu den täglichen Aufgaben des Friseurs. Er berät seine Kunden, kann anhand verschiedener Kriterien somit sehr gut bestimmen, welche Haartracht passend ist. Ebenso weiß er um die Macht von kleinsten Veränderungen, die auf das Aussehen eines Menschen eine starke Wirkung besitzen. Zudem liebt er es, sich kreativ und verspielt zu beweisen, individuelle Einflüsse in die Frisur einzubeziehen und am Ende ein einmaliges und vor allem stimmiges Ergebnis zu präsentieren. Ein kleines Kunstwerk aus Haaren also.

Welche Ausbildung braucht ein Friseur?

Der Beruf des Friseurs wird im Rahmen einer dreijährigen Ausbildung erlernt, die von den Handwerkskammern eines jeden Bundeslandes angeboten werden. Die Schülerinnen und Schüler profitieren dabei vom dualen System: Im regelmäßigen Rhythmus besuchen sie die Berufsschule, in der sie die theoretischen Grundlagen ihres Arbeitsbereiches lernen – ebenso sind sie bereits zu dieser Zeit im Salon tätig. Meist starten sie ihren Weg in die Karriere mit vermeintlich simplen Aufgaben, denen nach und nach neue Herausforderungen folgen. Beendet wird die Lehrzeit durch die Fachgesellenprüfung, die sodann zum Einstieg in den Beruf berechtigt.

Wer sich für den Beruf des Friseurs interessiert, sollte vor allem einen offenen Charakter und eine Vorliebe für kreative Tätigkeiten mitbringen. Zwar werden daneben auch gute Noten in den naturwissenschaftlichen Schulfächern gefordert. Denn das Anrühren von Haartönungen oder das Abmessen von Trocknungszeiten berührt immerhin die Fachbereiche der Mathematik, der Physik und der Chemie. Dennoch sollte der Beruf mehr als Berufung aufgefasst werden: Gerne gesehen sind Personen, die eine künstlerische Ader mitbringen und die aus einer inneren Leidenschaft heraus den täglichen Umgang mit zuweilen fremden Personen zu schätzen wissen. Eine gute Portion Menschenkenntnis sowie die Fähigkeit zur Kontaktaufnahme sollten also nicht fehlen.

Die dreijährige Ausbildung wird von vielen Friseuren übrigens lediglich als eine erste Basis angesehen. Sie bilden sich anschließend weiter, indem sie etwa die Meisterprüfung absolvieren und somit die Grundlage für einen eigenen Salon schaffen. Doch sogar qualifizierende Maßnahmen im Bereich der Kosmetik sind sehr beliebt – sie können die Türen öffnen, um am Theater sowie beim Filmdreh als Maskenbildner tätig zu sein. Daneben werden unterschiedliche Schulungen und Seminare angeboten, um auf die Spezialisierung eines Fachbereiches abzuzielen. Im Trend liegen etwa Naturfriseure – sie waschen, schneiden, färben und pflegen zwar auch die Haare, nutzen dafür aber rein ökologisch unbedenkliche Substanzen. Darüber hinaus kann eine Weiterbildung zum Damen- oder Herrenfriseur absolviert werden.

Wo sind Friseure tätig?

Zum ganz überwiegenden Teil agieren Friseure in einem Salon. Sie können ihr eigener Chef sein, ebenso aber im Angestelltenverhältnis arbeiten. Modern sind zudem mobile Friseure, die in die Wohnung der Kunden fahren, um dort die Haare zu stylen. Auch Krankenhäuser, Pflegeheime, Kuren und sogar Kreuzfahrtschiffe bieten oft einen eigenen Friseur- und Kosmetikservice an, in dem gut ausgebildete Fachkräfte freie Stellen finden können. Bereits erwähnt wurde die Arbeit bei Film- und Theaterproduktionen.
 

Was verdienen Friseure?

Zwar lässt sich der Beruf des Friseurs aus der Gesellschaft nicht mehr wegdenken. Die hier gezahlten Löhne erreichen allerdings ein Niveau, das kaum als fair bezeichnet werden kann. Einstiegsgehälter im Bereich der 1.500 Euro gelten leider als üblich. Selbst mit Weiterbildungen und dem Meisterzeugnis wird eine Fachkraft nur in Ausnahmefällen mehr als 2.000 bis 2.500 Euro im Monat erreichen können. Der Beruf ist also nicht dazu geeignet, finanziell allzu große Sprünge zu absolvieren.