Flugbegleiter (m/w/d)

Mehrere einhundert Flugzeuge überqueren an jedem einzelnen Tag alleine den Luftraum über Deutschland. Man mag sich gar nicht ausrechnen, wie viele Maschinen täglich wohl weltweit durch die Lüfte eilen. Neben den Piloten und den Passagieren befinden sich auch die Flugbegleiter an Bord – ohne sie wäre der reibungslose Ablauf diverse Arbeitsvorgänge und Aufgaben hoch über den Wolken kaum vorstellbar. Die sogenannten Stewards sorgen dabei für Sicherheit sowie für ein schnelles Ein- und Aussteigen der Gäste. Denn die Zeit zwischen zwei Flügen will effizient genutzt werden.

Key Facts

  • Tätigkeitsbereich: Vorbereiten der Flugkabine, Begrüßung und Verabschiedung der Gäste, Einweisung in die Sicherheitsbestimmungen, Verteilen von Speisen und Getränken, Kommunikation mit den Passagieren, Leisten von Hilfe im Notfall
  • Ausbildung: Durch die Airlines organisierte Lehrgänge
  • Gehalt: ab 2.000 Euro pro Monat
  • Zukunftsaussichten: Sehr gut, da Passagierflüge auch in Zukunft kaum ohne Flugbegleiter auskommen werden

Aufgaben eines Flugbegleiters

Wenn die Flugfreigabe durch die Bodencrew an den Piloten übermittelt wird und er die Maschine in Gang setzt, haben die Flugbegleiter schon einen wesentlichen Teil ihrer Arbeit erledigt. Er besteht darin, die Gäste im Flugzeug willkommen zu heißen, sie bei Bedarf zu ihren Sitzen zu begleiten, beim Verstauen kleinerer Gepäckstücke zu helfen sowie eine Einweisung in die Sicherheitsbestimmungen zu erteilen. Stress und Hektik dürfen dabei nicht aufkommen. Selbst unangenehme Situationen werden stets mit einem Lächeln und netten Worten gelöst. Damit gelingt es, manchen in der Eile entstehenden Streit zwischen zwei Passagieren nicht eskalieren zu lassen.

Über den Lüften versorgen die Stewards die Gäste mit Speisen und Getränken. Natürlich wird auch die willkommene Lektüre verteilt. Überhaupt gilt es, den meisten Wünschen der Anwesenden zu entsprechen. Freundlichkeit und eine überdurchschnittlich gute Kommunikation helfen dabei enorm. Das gilt vor allem auch in Notlagen, die sich bei einem Flug leider immer einstellen können. Sei es, dass einer reisenden Person unwohl ist oder sie unter Krankheiten und Ängsten leidet. Sei es aber ebenso, dass die Maschine in Turbulenzen gerät. Jetzt heißt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und genau das zu leisten, was die Situation erfordert. Oft ist dabei das Geschick zur Improvisation gefragt.

Dennoch bleibt es auf den meisten Flügen ruhig. Das gesamte Team – zu dem neben den Stewards auch die Piloten gehören – weiß eben genau, was es zu tun hat. Da verwundert es nicht, dass der Flieger oft schon wenige Minuten nach der Landung geleert ist. Mit Routine, Effizienz und freundlichen Worten werden die Passagiere nach außen geleitet. Nun entsteht ein wichtiges Zeitfenster, um die Gästekabine für den nächsten Flug vorzubereiten. Nicht immer gibt es allerdings die Möglichkeit, das Reinigungspersonal mit der Säuberung der Reihen und Sitze zu beauftragen. Also ist auch das eine Aufgabe, die häufig durch die Flugbegleiter erledigt werden muss.

Welche Ausbildung braucht ein Flugbegleiter?

Der Beruf des Flugbegleiters ist in Deutschland nicht gesetzlich normiert. Heißt, dass es auch keine einheitliche Ausbildung gibt, mit der sich in diesem Bereich eine Karriere starten lässt. Wer seine Zukunft dennoch in diesem Metier sieht, kann sich bei den Airlines, bei der Bundeswehr oder bei anderen im Transportwesen tätigen Unternehmen bewerben. Viele von ihnen bilden eigene Lehrlinge aus. Ratsam bei der Wahl ist es, dass die Standards der Europäischen Agentur für Flugsicherheit beachtet werden. Ein Lehrgang sollte daher durchaus mehrere Monate andauern und die Basics für den Beruf vermitteln.

Mindestens 18 Jahre alt müssen die Bewerber sein. Das liegt vor allem an den kaum planbaren und oft sehr langen Arbeitszeiten, die entstehen können, wenn sich beim Flug mal wieder etwas verzögert. Zur Wahrung der Jugendschutzbestimmungen dürften Jugendliche unter 18 Jahren in diesem Bereich also nicht arbeiten. Daneben ist es üblich, dass die Ausbildungsbetriebe eigene Vorgaben hinsichtlich der Größe und des Körperbaus der Interessenten stellen. Insbesondere sehr kleine oder sehr große Menschen könnten die im engen Raum des Flugzeugs anfallenden Tätigkeiten kaum zur vollen Zufriedenheit der Passagiere erfüllen. Körpermaße zwischen 165 und 185 Zentimetern bei normal bis sportlich gebauter Statur gelten als ideal.
 
Der Bewerber sollte einen Haupt- oder einen Realschulabschluss mitbringen, der im Gesamten einen guten Notenschnitt erkennen lässt. Besondere Stärken liegen in den Fächern Deutsch und Englisch vor. Jede weitere Fremdsprache, die zumindest solide beherrscht wird, ist in diesem Beruf sehr gerne gesehen. Flugbegleiter präsentieren sich adrett und selbstsicher. Freundlich und kompetent sind sie für die Gäste jederzeit ansprechbar, selbst in hitzigen Situationen bewahren sie die Nerven. Der Körper und die Psyche sind belastbar, um sogar nach langen Arbeitstagen den Service wie gewünscht ausführen zu können. Zudem muss auch in spontanen Situationen korrekt und sinnvoll agiert werden – Stewards verfügen somit über das Talent zum Improvisieren.

Wo sind Flugbegleiter tätig?

Flugbegleiter können überall dort eingesetzt werden, wo Passagiere auf den Flügen umsorgt werden müssen. Neben den großen Airlines gilt das vor allem auch für kleinere und private Anbieter von Flügen. Ebenso darf die Bundeswehr als Arbeitgeber nicht übersehen werden. Flugbegleiter, die aufgrund des Alters oder körperlicher Gebrechen nicht mehr mitfliegen wollen oder können, finden zudem am Flughafen oft Möglichkeiten der Beschäftigung.

Was verdient ein Flugbegleiter?

Den oft langen und durchaus stressigen Arbeitstagen steht sicherlich das Privileg gegenüber, einen interessanten Job auszuführen, bei dem es eigentlich immer etwas Neues und Spannendes zu entdecken gibt. Das gilt für fremde Menschen ebenso wie für ferne Länder. Vergütet wird diese Arbeit mit einem Einstiegslohn, der sich im Bereich der 2.000 Euro pro Monat bewegt. Langjährige und erfahrene Flugbegleiter blicken auf ein Jahresgehalt von 40.000 bis 50.000 Euro.