Einzelhandelskaufmann (m/w/d)

Jederzeit kaufen, was das Herz begehrt. Das mag einer der Vorteile sein, die die moderne Gesellschaft uns bieten. Denn in den Supermärkten und sonstigen Läden gibt es nichts, was es nicht gibt. Und wer einmal nicht genau weiß, was er eigentlich kaufen möchte, der kann sich kompetent beraten lassen – hier hilft der Einzelhandelskaufmann mit seinem Wissen und seiner Freundlichkeit gerne aus. Das Berufsbild ist allerdings ein wenig komplexer und sollte nicht alleine auf das Kundengespräch und den Warenverkauf reduziert werden.

 

Key Facts Einzelhandelskaufmann

Ausbildung
dreijährige Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann

Tätigkeitsbereich

Ankauf und Lagerung von Waren, Beratung und Betreuung von Kunden, Verkauf des Sortiments, Gewinn- und Verlustberechnung

Gehalt

ab etwa 2.000 Euro pro Monat

Zukunftsaussichten

Gut, da der Einzelhandel im Onlineshopping zwar einen starken Konkurrenten erhalten hat, die Geschäfte und Supermärkte aber auch künftig ihre Daseinsberechtigung haben werden

Aufgaben eines Einzelhandelskaufmanns

Wer stöbert nicht gerne in den vollen Regalen eines Geschäftes und schaut, ob sich hier nicht etwas Gutes finden lässt? Doch ehe den Kunden das Sortiment präsentiert werden kann, muss es zunächst erworben werden. Der Einzelhandelskaufmann kennt seine Zielgruppe und weiß um deren Wünsche und Bedürfnisse. So kauft er an, was er später an sie veräußern möchte. Ein weiterer Aspekt dieser Tätigkeit wird in der Lagerung der Waren gesehen – denn nicht alle Güter lassen sich unverzüglich verkaufen. Wie also muss das Lagerhaus beschaffen sein, um unterschiedliche Produkte möglichst lange aufzubewahren?

Auch die Vorbereitungen im Laden dürfen nicht unterschätzt werden. Die Präsentation der Waren nimmt dabei einen erheblichen Stellenwert ein. Ebenso wichtig ist das Gespräch mit den Kunden. Der Einzelhandelskaufmann zeigt sich dabei offen und kommunikativ – er geht gerne den ersten Schritt auf alle Personen zu, die ein wenig zögernd vor den Regalen stehen. Das Ermitteln individueller Wünsche und Bedürfnisse wird als Erfolgsgeheimnis angesehen. Das Ziel besteht darin, den Ladenbesucher bei der Auswahl der Produkte zu begleiten, ihn in seiner Kaufabsicht zu bestärken und letztlich einen Handel abzuschließen, der sich im besten Falle für beide Seiten lohnt.

Doch damit ist die Arbeit des Einzelhandelskaufmanns noch nicht beendet. Immerhin müssen alle Geschäfte – die Ein- und die Verkäufe – auch korrekt abgewickelt werden. Neben der Berechnung von Gewinnen und Verlusten wird dazu das Entrichten der Mehrwertsteuern gehören. Ebenso darf nicht vergessen werden, dass für die Ladenräumlichkeiten eine Miete und für die Angestellten die Gehälter fällig sind. Der Einzelhandelskaufmann muss oft genaustens kalkulieren. Nicht immer zahlt sich manch eingegangenes Risiko tatsächlich wie gewünscht aus. Wer indes die bald einsetzenden Trends schon frühzeitig erkennt, kann der Konkurrenz immer einen Schritt voraus sein.

Welche Ausbildung braucht ein Einzelhandelskaufmann?

Die Grundzüge des Berufes werden im Rahmen einer dreijährigen Ausbildung vermittelt. In dieser Zeit unterliegt der Lehrling dem sogenannten dualen System. Einerseits wird er dabei den überwiegenden Teil seines Pensums im Geschäft seines Arbeitgebers verbringen. Hier lernt er alles, was für den Ankauf, die Lagerung und den Verkauf von Waren wichtig ist. Andererseits erscheint er in regelmäßigen Abständen in der Berufsschule, wo ihm insbesondere jene theoretischen Hintergründe beigebracht werden, für die im Berufsalltag oft nicht genügend Zeit bleibt. Seine Ausbildung beendet der angehende Einzelhandelskaufmann mit mehreren schriftlichen und praktischen Prüfungen, ehe ihm das Abschlusszeugnis ausgehändigt wird, mit dem er sich auf einen freien Posten bewerben kann.

Doch alleine mit der Ausbildung gelangen nur wenige Bewerber ans Ziel. Wichtig ist daneben, wie sie sich in den Vorstellungsgesprächen – und damit im beruflichen Alltag – präsentieren. Einzelhandelskaufleute sollten offen und kommunikativ agieren können. Sie zögern nicht, den ersten Schritt auf die Kunden zuzugehen. Gerade in der Vorweihnachtszeit kann das Beraten und Verkaufen kaum noch in aller Ruhe vorgenommen werden.

Wo sind Einzelhandelskaufleute tätig?

Einzelhandelskaufleute sind meist direkt im Einzelhandel angestellt. Seien es Supermärkte oder namhafte Handelsketten, aber auch in kleinen Ladengeschäften, die sich auf ein bestimmtes Sortiment fokussieren. Die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten in diesem Beruf gestaltet sich vielfältig. Immerhin stehen unterschiedliche Verkaufsbereiche offen, in denen eine Arbeitsstelle winkt. Zumal neben dem Anstellungsverhältnis auch der Weg in die Selbstständigkeit ohne erhebliche Mühen beschritten werden kann. Wer also immer schon vom eigenen Geschäft geträumt hat, in dem er mit Kunden ins Gespräch kommt, Waren liebevoll präsentiert und letztlich auch verkauft, dem sei der Beruf des Einzelhandelskaufmanns durchaus empfohlen.
 

Was verdienen Einzelhandelskaufleute?

Den oft langen Arbeitstagen dieses Berufes steht eine faire Entlohnung gegenüber. Die Einstiegsgehälter liegen im Bereich der 1.500 bis 2.000 Euro pro Monat. Das mag zunächst nicht viel klingen, ist aber doch eine Basis, die Verbesserungen ermöglicht: Die Durchschnittslöhne im Einzelhandel erreichen ein Niveau von etwa 2.500 bis 3.000 Euro. Wer mit ein wenig Berufserfahrung zum Abteilungs- oder sogar zum Marktleiter aufsteigt, wird auf dem Gehaltszettel natürlich höhere Zahlen vorfinden. Hier darf auf Jahreslöhne spekuliert werden, die die Grenze von 60.000 Euro durchbrechen. Zudem genehmigen viele Handelsketten eine Gewinnbeteiligung, wenn eine gewisse Zahl an Verkäufen erreicht wird.