Chemielaborant (m/w/d)
Key Facts Chemielaborant
3,5 Jahre im Ausbildungsberuf
Tätigkeitsbereich
Vorbereiten von Versuchsreihen, Analyse bestimmter Werkstoffe – etwa in der Materialprüfung, Dokumentation und Präsentation der dabei gewonnenen Ergebnisse, praktische Anwendung des Wissens in der Industrie
Gehalt
ab etwa 3.000 Euro pro Monat
Zukunftsaussichten
Sehr gut, da die Chemie als Naturwissenschaft auch in der Zukunft einen hohen Stellenwert haben wird – die Arbeit der Chemielaboranten hilft somit unterschiedlichen Berufszweigen
Aufgaben eines Chemielaboranten
Die Einflüsse der Chemie auf das moderne Leben sind eigentlich mit wenigen Blicken beinahe überall erkennbar. Lacke und Farben haften an den Werkstoffen, lassen keinerlei Feuchtigkeit hindurch, präsentieren sich dabei aber dehnbar und flexibel. Lebensmittel weisen Geschmacksrichtungen und Eigenschaften auf, die den Vorbildern aus der Natur sehr ähneln. Im Fahrzeugbau haben moderne Kunststoffe schon längst die ebenso schweren wie starren Rohstoffe wie Eisen und Stahl abgelöst – denn sie wiegen nur einen Bruchteil davon, können aber stärkere Stöße dämpfen und lassen sich zudem noch preisgünstiger herstellen.
Der Chemielaborant sieht in der Mitentwicklung der vorgenannten Werkstoffe seine tägliche Herausforderung. Üblicherweise forscht er dabei nicht eigenständig. Vielmehr arbeitet er eng mit Betrieben und Unternehmen zusammen. So kann etwa ein Konzern für Anstrichstoffe eine neue Wandfarbe suchen, die bereits beim ersten Anstrich deckend aufgetragen werden kann und die selbst nach vielen Jahren nicht an farblicher Brillanz verliert. Die Aufgabe des Chemielaboranten könnte nun darin bestehen, unterschiedliche Rohstoffe zu testen, geeignete Materialien für die neue Farbe auszuwählen, in langen Versuchs- und Analyseverfahren die passende Mischung zu finden und seine Ergebnisse anschließend dem Konzern zu präsentieren.
Üblicherweise arbeitet der Chemielaborant also bedarfsorientiert. Er richtet sich nach den Wünschen seiner Auftraggeber. Dabei agiert er zumeist als Teil eines größeren Teams, als dessen Leiter er mit einiger Berufserfahrung durchaus in Betracht gezogen werden kann. In dieser Funktion untergliedert er die anstehende Herausforderung in unterschiedliche Teilbereiche, für die er dann die passenden Mitarbeiter zuteilt und ihnen individuelle Tätigkeiten zuweist. Nicht selten nehmen solche Projekte eine Dauer von mehreren Monaten in Anspruch oder können sich sogar über einige Jahre erstrecken. Ist das Ziel erreicht, widmet sich der Chemielaborant einer neuen Fragestellung, für die er künftig eine Lösung finden muss.
Welche Ausbildung braucht ein Chemielaborant?
Der Chemielaborant ist im Fachbereich der Chemie – und somit einer Naturwissenschaft – tätig. Dennoch ist für die Ausübung des Berufes kein universitärer Abschluss erforderlich. Wer in diesem Arbeitsumfeld seine Karriere plant, sollte allerdings wenigstens ein Fachabitur vorweisen können. Wichtig dabei ist es, dass neben der Chemie auch andere naturwissenschaftliche Fächer mit guten Noten abgeschlossen wurden. Die Biologie, die Mathematik und die Physik sollten also zu den Interessensgebieten des Bewerbers gehören. Idealerweise wurden in diesem Bereich zuvor schon erste außerberufliche Erfahrungen gesammelt – etwa als Hobby. Insbesondere das Verstehen der diversen Zusammenhänge in der Naturwissenschaft gilt als solide Basis, um hier künftig zu arbeiten.
Der Beruf selbst wird im Rahmen einer 3,5-jährigen Ausbildung erlernt, die durch die Industrie- und Handwerkskammern der einzelnen Bundesländer angeboten wird. Der Lehrling agiert dabei im sogenannten dualen System. Einerseits arbeitet er regelmäßig in seinem Ausbildungsbetrieb. Hier lernt er seine künftigen Tätigkeitsbereiche von der Pike auf kennen. Andererseits muss er auch die Präsenzphasen an der Berufsschule wahrnehmen, wo ihm die theoretischen Grundlagen der Chemie vermittelt werden. Nach Abschluss der 3,5 Jahre beweist der Auszubildende seine Kenntnisse und Fähigkeiten in einer Prüfung. Besteht er diese, kann er seine reguläre Arbeit als Chemielaborant schon bald aufnehmen.
Neben dem reinen Interesse an dem Beruf und der entsprechenden Lehrzeit sollte der Bewerber über ein analytisches Denken verfügen. Er muss sich künftigen Aufgabenstellungen sachlich und strukturiert annähern können. Geduld und Neugier gelten dabei als wichtige Voraussetzungen. Gerade für die Arbeit an größeren Projekten ist die Teamfähigkeit unabdingbar. Oft tauscht sich der Chemielaborant dabei nicht nur mit seinen engsten Mitarbeitern aus, sondern wird mit den Kollegen in anderen Konzernen – nicht selten in fernen Ländern – in Kontakt stehen. Zumindest in der englischen Sprache solle er die Fachbegriffe also beherrschen. Ebenso muss er wissbegierig bleiben: Ständige Weiterbildungen sind fest mit seinem Beruf verbunden.