Buchhalter (m/w/d)
Buchhalter finden in Unternehmen aller Branchen und Größen Beschäftigung. Sie übernehmen alle innerbetrieblichen Tätigkeiten, die im Zusammenhang mit Rechnungsstellung und Bilanzierung, finanziellen Transaktionen, Käufen und Investitionen sowie Lohnzahlungen stehen. Sie prüfen und verbuchen beispielsweise Zahlungsaus- und -eingänge, sorgen dafür, dass gesetzliche Vorgänge in Sachen Steuer und Sozialversicherung eingehalten werden, oder kümmern sich um die Anlagenbuchhaltung. Darüber hinaus erstellen sie vermittels der vorliegenden Daten Berichte, die als Grundlage für betriebswirtschaftliche Entscheidungen dienen.
Key Facts Account Manager
Ausbildung
Kaufmännische Weiterbildung oder Nachweis von mindestens fünfjähriger Berufspraxis in einem relevanten Ausbildungsberuf und Bestehen einer Weiterbildungsprüfung.
Tätigkeitsbereich
Aufgaben im Finanz- und Rechnungswesen von Unternehmen aller Branchen und Größen
Gehalt
durchschnittlich zwischen 2.100 € (Einstiegsgehalt) und 2.900 € monatliches Nettogehalt. Die höchsten Einkommen werden in der Regel bei tarifgebundener Bezahlung erzielt (rund 3.500 € bis 3.800 € monatliches Bruttogehalt).
Zukunftsaussichten
Gut, allerdings regionale Unterschiede. In der Regel Beschäftigung als Angestellte; Existenzgründung nach Weiterqualifikation möglich
Alternative Berufsbeschreibung
Bilanzbuchhalter, Finanzbuchhalter, Accountant, Assistent fürs Rechnungswesen, kaufmännischer Wirtschaftsassistent, Rechnungsprüfer, Buchhaltungskraft
Aufgaben eines Buchhalters
Neben dem Umgang mit Zahlen und Daten ist für die Arbeit des Buchhalters daher ein gutes Verständnis von Gesetzestexten und innerbetrieblichen Geschäftsprozessen erforderlich. Ein Großteil der Aufgaben wird mithilfe von Software erledigt, sodass Buchhalter auch im Umgang mit dem PC und den zugehörigen Programmen geschult sein müssen.
Das Aufgabengebiet ist komplex und verlangt ein hohes Maß an Sorgfalt und Konzentrationsfähigkeit. Buchhalter organisieren und betreuen das gesamte Rechnungswesen und die damit verbundenen Buchungsvorgänge. Sie erledigen die Lohnbuchhaltung mitsamt den notwendigen An- oder Abmeldungen zur Sozialversicherung der Angestellten eines Unternehmens und erfassen branchenspezifische Vorgänge wie beispielsweise Fahrt- und Reisekosten oder Prämienzahlungen. Auch das Mahn- und Inkassowesen können zu den Aufgaben eines Buchhalters gehören.
Schließlich sind Buchhalter für die steuerlichen Belange und für Investitionen des Unternehmens zuständig, also für Steuererklärungen, Jahresabschlüsse, Bilanzen, Inventurdaten und Anschaffungskosten oder Abschreibungen.
Welche Ausbildung braucht ein Buchhalter?
Um den genannten und weiteren Aufgaben gerecht werden zu können, ist es erforderlich, dass Buchhalter vorhandenes Wissen in Mathematik, Wirtschaft und Recht beständig vertiefen und aktualisieren.
Die Erstausbildung erfolgt grundsätzlich in einem kaufmännischen oder verwaltungstechnischen Beruf mit Schwerpunkt im Rechnungswesen und/oder Finanzwesen. Da es sich um keine geschützte Berufsbezeichnung handelt, können Buchhalter sich die weiteren erforderlichen Grundlagen für die Tätigkeit in einem Unternehmen praktisch und ohne weitere Prüfung aneignen.
Wer jedoch Wert auf eine geschützte Berufsbezeichnung legt, absolviert im Anschluss an die Erstausbildung eine Weiterbildung, die in Vollzeit oder Teilzeit besucht werden kann und in der Regel 400 Unterrichtsstunden umfasst. Weiterbildungen werden bei verschiedenen Bildungsträgern vor Ort oder als Fernstudium angeboten. Schwerpunkte einer solchen Weiterbildung sind die Bereiche Buchführung, Buchhaltungsorganisation, Finanzmanagement, Kosten- und Leistungsabrechnung sowie Bilanzierung.
Nach Abschluss und erfolgreichem Bestehen wird ein Zertifikat ausgestellt, sodass Absolventen sich beispielsweise als geprüfte Buchhalter (IHK) oder als Buchführungsfachkraft bezeichnen dürfen.
Neben der beruflichen Ausbildung müssen Buchhalter ein hohes Maß an Sorgfalt sowie eine systematische und strukturierte Vorgehensweise mitbringen. Von Vorteil ist es zudem, wenn sie in der Lage sind, Vorgänge, die andere Mitarbeiter oder Abteilungen betreffen, freundlich und verständlich zu kommunizieren.
Wo sind Buchhalter tätig?
Die Arbeit des Buchhalters findet vorwiegend in Büroräumen und als sitzende Tätigkeit vor dem Bildschirm statt. Dabei entscheidet die Größe und Finanzkraft des Unternehmens darüber, ob der Buchhalter für alle anfallenden Aufgaben zuständig ist oder ob die Buchhaltung in Unterabteilungen wie beispielsweise Lohnbuchhaltung, Reisekostenabrechnung, Bilanzbuchhaltung und dergleichen aufgegliedert ist.
Buchhalter finden sich in allen Unternehmen, in denen sich die genannten Tätigkeiten nicht allein mithilfe einer Software erledigen lassen. Freiberufler und kleine Unternehmen arbeiten oft mit selbstständigen Buchhaltern zusammen. Die Zusammenarbeit kann im Unternehmen selbst oder aber in den Geschäftsräumen des selbstständigen Buchhalters erfolgen. Üblich ist auch die Online-Übermittlung von Daten und Belegen, die der selbstständige Buchhalter für seine Tätigkeit benötigt.
Gelegentlich kann es vorkommen, dass Buchhalter Mitarbeitergespräche oder Schulungen zu bestimmten Aufgaben durchführen (beispielsweise Reisekostenabrechnung, Führen einer Excel-Tabelle). Auch Außentermine sind zuweilen wahrzunehmen.
Was verdient ein Buchhalter?
• in welcher Branche die Tätigkeit aufgenommen wird,
• wie viele Mitarbeiter das jeweilige Unternehmen beschäftigt,
• welches Aufgabenspektrum zur Tätigkeit gehört,
• welche Ausbildung und Berufserfahrung der Buchhalter aufweist,
• in welcher Region (Bundesland) er tätig ist,
• welche Spezialkenntnisse oder qualifizierenden Weiterbildungen er vorweisen kann,
• ob die Vergütung tariflich oder außertariflich erfolgt,
• ob er als sozialversicherungspflichtig Beschäftigter oder als Selbstständiger auf Honorarbasis arbeitet.
Da in diesem Beruf häufig Überstunden geleistet werden (bei einer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 36 bis 38 Stunden), können Sonderzahlungen hinzukommen. Üblich ist aber auch ein Freizeitausgleich.
In Bundesländern wie Baden-Württemberg, in denen auf jede vakante Stelle für Buchhalter gerade mal 1,7 Bewerber kommen (Stand 10/2018) spielt natürlich auch das Verhandlungsgeschick eine gewisse Rolle für die Verdienstmöglichkeiten. Weniger rosig sind die Aussichten für Buchhalter in Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern (4,9 Bewerber pro Stelle), Brandenburg (4,5) und Schleswig-Holstein (4,3). Für einige Bundesländer liegen keine statistischen Angaben vor.
Zukunftsaussichten für Buchhalter
Mit dem Voranschreiten der Digitalisierung fielen die Prognosen für den Beruf des Buchhalters zunächst niederschmetternd aus. Tatsächlich hat das Berufsbild einen fundamentalen Wandel erfahren. Doch können Software- und Cloudlösungen die Erfahrung und das fundamentale Wissen moderner, gut ausgebildeter Buchhalter vor allem in mittelständischen und großen Unternehmen bisher nicht ersetzen.
In den Jahren 2013 bis 2017 stieg der Beschäftigten-Index daher vom Wert 100 (2013) auf 105 (2017) und die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nahm bundesweit um rund 20.000 Personen zu. Für die Zukunft ist dennoch zu erwarten, dass klassische Aufgabenschwerpunkte durch digitale Instrumente weiter ersetzt werden und dass sich das Tätigkeitsprofil des Buchhalters entsprechend verändert. Ganz verzichten lässt sich auf die Expertise von Buchhaltern dennoch nicht.