3D Druck Experte*in
Key Facts 3D Druck Experte
meist Studium im Bereich des Maschinenbaus oder der Ingenieurwissenschaften
Tätigkeitsbereich
Herstellen von Modellen aus Kunststoffen oder Metall, Anfertigen vorheriger Pläne, Analyse der Eigenschaften einzelner Materialien, Wartung und Bedienung der 3D-Drucker
Gehalt
ab etwa 4.000 Euro pro Monat
Zukunftsaussichten
Sehr gut, da der 3D-Druck die Zukunft des Planens, Modellierens und Bauens darstellt – die Möglichkeiten dieser Innovation sind zudem heute noch nicht abschließend zu überblicken
Aufgaben eines 3D-Druck-Experten
Zugegeben, der Gedanke des 3D-Drucks selbst ist gar nicht einmal neu. Bereits in den 1990er Jahren lagen Überlegungen für ein solches Verfahren vor – einzig die Technik fehlte. Diese ist in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten aber derart schnell und innovativ vorangeschritten, dass am Drucker mittlerweile tatsächlich Bauteile, Plastiken und Skulpturen angefertigt werden können. Notwendig dafür ist es, ein Modell am Computer zu planen oder ein solches einzuscannen. Das mag zwar für den Hausgebrauch noch zu teuer sein, doch in der Industrie werden diese Fertigungsprozesse gerne genutzt. Auch hier gelten sie noch immer nicht als preiswert, aber sie können Zeit und Arbeitskräfte einsparen.
Bedient werden die Geräte vom 3D-Druck-Experten. Bei ihm handelt es sich in der Regel um einen Ingenieur oder einen Maschinenbauer. Er fertigt Konstruktionen im Modell am Computer an. Eine Leistung, die nicht zu unterschätzen ist: Neben der exakten Bemessung aller Eigenschaften muss beim Zusammenfügen unterschiedlicher Materialien darauf geachtet werden, dass diese auch tatsächlich harmonieren. Zum Einsatz kommen dabei gegenwärtig lediglich einige Kunststoffe sowie wenige Metalle. Gelingt das Vorhaben, können etwa kleinere Bauteile für Autos, Spielzeug für die Kinder oder ähnliche Massenartikel hergestellt werden. Möglich, wenngleich teurer, ist zudem die Fertigung von Einzelstücken und Sonderwünschen.
Der 3D-Druck-Experte überwacht das gesamte Verfahren. Er ist bereits an der Erstellung der Grundidee und der darauf basierende Computermodelle beteiligt. Anschließend wählt er die für das Verfahren geeignete Maschine und die benötigten Materialien aus. Somit fertigt er den 3D-Druck an und bearbeitet ihn nach. So simpel dieser Aufwand auch wirken mag, in der Industrie wird das Fachpersonal mit derartigen Kompetenzen gegenwärtig händeringend gesucht. Denn hierbei lassen sich Waren in großen Stückzahlen anfertigen – der Produktionsprozess kann daher deutlich schneller, kostensparender und effizienter gestaltet werden. Im 3D-Druck liegt also die Zukunft der Industrie. Bereits in den letzten Jahren haben einige global agierende Konzerne die dafür benötigten Maschinen eingesetzt.
Für die 3D-Druck-Experten der Gegenwart heißt das jedoch auch, dass sie nur selten einmal an einem festen Standort zum Einsatz kommen. Die Technik hinter diesem Verfahren ist derart neu, dass gerade die großen Unternehmen viele ihrer Produktionshallen damit nachrüsten müssen. So kann der Ingenieur oder Maschinenbauer aktuell damit beschäftigt sein, die erforderlichen Maschinen und Geräte zu Firmen in fernen Ländern zu transportieren, sie dort aufzustellen und die Mitarbeiter in die Grundlagen der Bedienung einzuführen. Zwar ist davon auszugehen, dass es in den kommenden Jahren genügend Fachpersonal dafür geben wird – heute stellt der 3D-Druck-Experte aber doch eine kleine Seltenheit dar.
Welche Ausbildung braucht ein 3D-Druck-Experte?
Wie innovativ der Prozess des 3D-Drucks ist, lässt sich an einem weiteren Umstand sehr gut erkennen: Das hierbei gewünschte Personal kann noch immer nicht auf eine eigenständige Ausbildung hoffen. Ob sich daran in der Zukunft etwas ändern wird, ist gegenwärtig offen. Allerdings darf davon ausgegangen werden, dass Universitäten und insbesondere Hochschulen mit technischer Ausrichtung diesen Fachbereich für sich entdecken und allen Personen mit guten Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern eine derartige Ausbildung ermöglichen werden. Eventuell werden entsprechende Seminare und Schulungen auch über die Industrie- und Handelskammern der Bundesländer angeboten.
Wer heute bereits den 3D-Druck erlernen möchte, kommt indes nicht um ein Studium der Ingenieurwissenschaften oder des Maschinenbaus herum. Doch Vorsicht, der 3D-Druck nimmt hier – wie auch in einigen anderen Fachbereichen – aktuell nur eine untergeordnete Rolle ein. Zum Begreifen des gesamten Verfahrens müssen meist auch zusätzliche Kurse in den Naturwissenschaften belegt werden. Gerade in der Chemie sowie der Physik genügt es nicht, lediglich über Grundkenntnisse zu verfügen. Eine weitere Möglichkeit besteht zudem darin, das „computer-aided Design“ zu erlernen: CAD-Fachkräfte sind im Umgang mit dem Computer geschult und werden insbesondere dazu befähigt, die hierbei erstellten Modelle durch Maschinen real anwenden oder nachbauen zu lassen.