Bautechniker (m/w/d)

Gebaut wird eigentlich immer. Egal, ob dabei nun ein Neubau entsteht oder ein bereits vorhandenes Gebäude saniert wird. Tätig werden können die Maurer und Handwerker indes erst, wenn sie genau wissen, was sie errichten sollen. Die dafür benötigten Zeichnungen, die Kostenplanungen und das Zuweisen einzelner Aufgaben an die Arbeiter gehört zu jenen Aufgaben, die der Bautechniker übernimmt. Er sorgt für den reibungslosen Ablauf auf der Baustelle, indem er dort etwa hilft, Fehler und Materialverschwendungen zu beseitigen. Am fertigen Gesamtwerk war er also wesentlich beteiligt.
 

Key Facts Bautechniker

Ausbildung
Weiterbildung nach bestehender Erstausbildung sowie erworbener Berufserfahrung

Tätigkeitsbereich

Anfertigen von Bauzeichnungen, Planung und Kostenanalyse anstehender Baumaßnahmen, Koordination aller Arbeiten und der Beschäftigten auf einer Baustelle, Erstellung von Ausschreibungen für Bauverfahren

Gehalt

ab etwa 2.500 Euro pro Monat

Zukunftsaussichten

Sehr gut, da auch künftig gebaut wird – und dafür jemand gebraucht wird, der die notwendigen Planungen vornimmt

Aufgaben eines Bautechnikers

Das Bauen selbst erfolgt im Regelfall nach jenen Vorlagen, die ein Architekt oder ein Bautechniker erstellt hat. Übernimmt der Architekt dabei meist die grobe Übersicht über das Gesamtwerk, so ist der Bautechniker für das Ausarbeiten des Plans im Detail verantwortlich. Sämtliche Wünsche und Bedürfnisse des Kunden hat er zunächst ermittelt, um sie nun in seine Zeichnungen und Analysen einfließen zu lassen. Doch damit ist seine Aufgabe noch lange nicht beendet.

In einem weiteren Schritt muss natürlich berechnet werden, welche Materialien in welchen Mengen benötigt werden. Auch die Handwerker unterschiedlicher Gewerke müssen genau wissen, zu welchem Termin sie ihre Arbeit aufnehmen sollen. Dafür fertigt der Bautechniker eine Ausschreibung an: Er offeriert die anstehenden Tätigkeiten diversen Betrieben, um auf dieser Basis einen Vergleich etwa hinsichtlich der entstehenden Kosten oder der beanspruchten Zeit vornehmen zu können. Nach und nach teilt er die von ihm engagierten Bauarbeiter so ein, dass dem Bauplan am ehesten entsprochen wird – und ein Verlust an Zeit und Material nicht eintreten kann. Der Bautechniker erweist sich dabei als wahres Organisationstalent.

Weiter geht es auf der Baustelle selbst. Hier müssen die jeweiligen Tätigkeiten überwacht werden: Arbeiten die Handwerker streng nach der vorgegebenen Zeichnung, reicht das bestellte Material tatsächlich aus, wie ist mit wetterbedingten Verzögerungen in der Planung zu verfahren? Der Bauplaner übernimmt dabei ein hohes Maß an Verantwortung – er ist der Chef auf der Baustelle. Was dort geschieht, erfolgt auf seine Anordnung. Ständig ist er bemüht, einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Gegebenenfalls kann er in diesem Rahmen dem Architekten unterstehen, von dem er seine Weisungen erhält. Mit ihm stellt er das Gebäude fertig und übergibt es seinen neuen Bewohnern.

Welche Ausbildung braucht ein Bautechniker?

Der Beruf des Bautechnikers wird über eine Fortbildung erlernt. Der erste Ansprechpartner dafür sind die in den Bundesländern angesiedelten Handwerkskammern. Sie können im Regelfall auf Fachhochschulen verweisen, an denen die zweijährige Schulung angeboten wird. Die Weiterbildung selbst schließt nach dieser Zeit mit einer staatlichen Prüfung ab. Die Ausbildung wird in Vollzeit vorgenommen – eine zusätzliche Arbeit auf der Baustelle ist also nicht erforderlich. Neben den rein handwerklichen Kenntnissen muss der Bewerber seine Kompetenzen insbesondere in den naturwissenschaftlichen Fächern wie der Chemie, der Physik und der Mathematik nachweisen. Auch eine Begabung beim Anfertigen von Bauzeichnungen ist gerne gesehen.

Damit eine solche Weiterbildung bewilligt werden kann, muss der Bewerber jedoch bereits eine abgeschlossene Ausbildung im Bauhauptgewerbe nachweisen können. Dabei ist es egal, ob er als Maurer, als Fliesenleger, als Dachdecker oder in einem anderen vergleichbaren Job tätig war. Ebenso ist es erforderlich, dass eine mindestens einjährige Berufserfahrung nachgewiesen wird. Liegt keine abgeschlossene Ausbildung vor, so muss eine Berufserfahrung von wenigstens fünf Jahren vorhanden sein. Erfahrungsgemäß werden allerdings die Kriterien der vorherigen Qualifikation und der erworbenen Berufserfahrung durch die einzelnen Bundesländer im Detail unterschiedlich gehandhabt. Es dürfte sich daher lohnen, vor der Bewerbung an der Fachhochschule eine Beratung durch die Handwerkskammer zu erfragen.

Wichtig ist es neben diesen Voraussetzungen, dass der künftige Bautechniker ein überdurchschnittliches Wissen in der Nutzung der modernen Medien und der dafür gebräuchlichen Geräte besitzt. Nur noch selten wird er Zeichnungen per Hand anfertigen. Für derlei Aufgaben verwendet er eine schnelle und präzise Software. Das Ausgestalten von maßstabsgetreuen Modellen aus Kunststoff wird ebenfalls auf diese Weise vorbereitet – der souveräne Umgang mit dem 3D-Drucker sollte entsprechend beherrscht werden. Zudem wird der Bewerber über ein offenes und kommunikatives Wesen verfügen. Immerhin führt er lediglich die Wünsche seines Bauherrn aus. Teamfähigkeit und ein Geschick in der Planung langfristiger Projekte sind gleichfalls erwünscht.

Wo sind Bautechniker tätig?

Bautechniker lassen sich oft in Planungs- und Architekturbüros finden. Neben der Anstellung steht ihnen folglich der Weg in die Selbstständigkeit offen. Doch nicht nur in der freien Wirtschaft sind Personen mit ihren Fähigkeiten gerne gesehen. Auch in den Baubehörden der Kommunen und Länder wird jede fleißige Hand gebraucht. Sollten einmal alle Positionen besetzt sein, kann übrigens eine Rückkehr in das Baugewerbe gelingen – etwa als Leiter einer Baustelle.
 

Was verdienen Bautechniker?

Wer die Erstausbildung absolviert und durch eine Fortbildung die Qualifikation zum Bautechniker erfolgreich beendet hat, der darf auf bessere Löhne im Vergleich zu seiner vorherigen Tätigkeit hoffen. Einstiegsgehälter ab 2.500 Euro pro Monat gelten als üblich – Sprünge auf einen regelmäßigen Monatslohn von 4.000 oder sogar 5.000 Euro sind je nach Arbeitgeber und zu bearbeitendem Projekt aber mühelos möglich.