Maschinen - und Anlagenführer (m/w/d)

Ohne große Anlagen wäre die moderne Industrie kaum vorstellbar. Längst haben computergesteuerte Geräte und Fließbänder die Handarbeit abgelöst. Dieser Fortschritt gilt als zeit- und kostensparend, zudem ist er effizient. Doch alle dabei verwendeten Maschinen müssen für ihre Aufgaben vorbereitet werden. Der Maschinen- und Anlagenführer stellt sie auf, nimmt sie in Betrieb und wartet sie. Er gewährleistet damit einen geregelten Ablauf unterschiedlicher und nicht selten ineinandergreifender Arbeitsschritte. Möglich werden diese Anforderungen durch eine hohe handwerkliche Kompetenz, eine schnelle Auffassungsgabe sowie ein kreatives Verständnis für spontan auftretende Probleme.
 
Maschinen - und Anlagenführer (m/w/d)

Key Facts Maschinen - und Anlagenführer

Ausbildung
zweijährige Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer

Tätigkeitsbereich
Die Arbeit umfasst das Aufstellen, Einrichten, Bedienen und Warten von Fertigungsmaschinen zumeist in der Industrie

Gehalt
Etwa 2.500 bis 3.000 Euro pro Monat

Zukunftsaussichten
Gut, da die Maschinen zwar eine steigende Bedeutung in der Industrie einnehmen, dieses aber bedient und gewartet werden müssen – eine Aufgabe, die nicht zu ersetzen ist
 

Aufgaben eines Maschinen- und Anlagenführers

Maschinen vereinfachen unterschiedliche Arbeits- und Produktionsschritte des Menschen. Doch ohne dessen Einsatz wären sie nur untätige Objekte aus Stahl, Kunststoff und Glas. Wer sie auf das Bewältigen von bestimmten Aufgaben vorbereiten möchte, sollte sich mit technischen Vorgängen besonders gut auskennen. Zwar ist es in der Regel nicht der Maschinen- und Anlagenführer, der die Geräte entwirft und entwickelt. Dennoch steht er in der Verantwortung, diese zunächst aufzustellen und für den Verwendungszweck einzurichten. Ein solches Betätigungsfeld kann ihn in unterschiedliche Betriebe und sogar in ferne Länder führen – also überall dorthin, wo eben gerade eine neue Anlage aufgebaut werden muss.

Ein zweiter Aufgabenbereich wird in der Bedienung und Wartung der Maschinen gesehen. Naturgemäß kommt ein solches Geräte kaum einmal ohne Fehler aus. Diese können aber einen Arbeitsschritt verzögern und damit maßgeblich beeinflussen. Zu denken wäre an die Produktion von Sachgütern – fällt auch nur eine Anlage aus, ist ein Stau in verschiedenen Bereichen des Unternehmens zu erwarten. Um ein derartiges Malheur zu vermeiden, setzt der Maschinen- und Anlagenführer seine gesamte Kompetenz ein. Lässt sich ein Ausfall auch manchmal nicht gänzlich umgehen, so soll er doch möglichst kurzgehalten werden. Gefragt sind neben einem umfangreichen Wissen der technischen Hintergründe somit Kreativität und ein handwerkliches Geschick.

Welche Ausbildung braucht ein Maschinen- und Anlagenführer?

Maschinen- und Anlagenführer durchlaufen in Deutschland eine Lehrzeit von zwei Jahren. Die Ausbildung wird durch die Industrie- und Handelskammer eines jeden Bundeslandes angeboten und strukturiert. Die praktische Einweisung in das Berufsfeld erfolgt dabei in der Regel innerhalb der Betriebe. Daneben ist das Erlangen theoretischer Kompetenzen in der Berufsschule erforderlich. Als Voraussetzung dafür werden gute Ergebnisse in den naturwissenschaftlichen Schulfächern gesehen – ohne ein grundlegendes Wissen in Mathematik und Physik ist der Einstieg in das Tätigkeitsfeld kaum vorstellbar. Aber auch ein handwerkliches Geschick sollte bereits vorliegen. Erfahrungsgemäß haben viele Bewerber schon eine Ausbildung in einem Handwerksberuf erworben.

Daneben ist es wichtig, diverse Soft Skills mitzubringen. Der Maschinen- und Anlagenführer begibt sich in ein Metier, in dem oft unter Zeitdruck agiert wird. Das Zusammenspiel im Team ist hierbei wichtig. Ebenso gilt der Wille zur ständigen Weiterbildung als eine der Grundtugenden in diesem Beruf. Denn die Maschinen von heute werden bereits morgen veraltet sein. Wer sich dauerhaft in einem solchen Arbeitsbereich bewegen möchte, muss den technischen Fortschritt daher mitgehen können. Auch die steigende Digitalisierung beeinflusst die Tätigkeit des Anlagen- und Maschinenführers: Er sollte im Umgang mit Computern und vergleichbaren Geräten ein herausragendes Verständnis besitzen.

Als wertvollste Eigenschaft wird indes die Kreativität gesehen. Denn der Anlagen- und Maschinenführer muss nicht alleine schnelle und effektive Lösungen für spontan auftretende Probleme finden. Vielmehr ist er ein geschickter Meister in der Improvisation. Kann er einen Defekt nicht dauerhaft beheben, so verkürzt er die Zeit bis zur Reparatur durch kluge Handgriffe doch zumindest ein wenig – und kann damit einen Produktionsausfall oft vermeiden. Dafür benötigt er indes ein umfangreiches Wissen der gesamten Materie. Die schnelle Auffassungsgabe, das Experimentieren mit allen verfügbaren Mitteln sowie eine Portion Mut führen ihn häufig zum Erfolg – und lassen ihn zu einem gefragten Angestellten in seiner Branche werden.

Wo sind Maschinen- und Anlagenführer tätig?

Maschinen- und Anlagenführer kommen überall dort zum Einsatz, wo derartige Anlagen aufgebaut, eingerichtet, bedient oder gewartet werden müssen. Meist handelt es sich dabei um Firmen im Bereich der Industrie, etwas seltener auch im Handwerk. Potenzielle Arbeitgeber umfassen daher beispielsweise metallverarbeitende Unternehmen oder Hersteller von Auto- und Flugzeugteilen. Aufstiegschancen ergeben sich zudem immer dann, wenn eine Weiterbildung etwa zum Fertigungsmechaniker oder zum Baugeräteführer absolviert wird. Ein universitäres Studium ist dagegen für den Berufseinstieg als Techniker erforderlich – ein solcher bedient die Maschinen allerdings nicht, vielmehr hilft er bereits bei der Entwicklung und der Umsetzung einer geplanten Anlage.

Was verdient ein Maschinen- und Anlagenführer?

Ein Einstiegsgehalt je nach Bundesland und Unternehmen im Bereich der 2.000 Euro gilt in dieser Branche als durchschnittlich. Allerdings ist oft innerhalb weniger Jahre ein Ansammeln an Erfahrung möglich, wodurch der Angestellte üblicherweise auch auf der Lohnleiter ein wenig höher steigt. Im Schnitt kann er daher ein Bruttoentgelt von 2.500 bis 3.000 Euro pro Monat erwarten. Höhere Löhne sind dagegen nur realistisch, wenn eine Spezialisierung auf bestimmte Anlagen- oder Maschinentypen vorliegt. Auch Fortbildungen und zusätzliche Lehrgänge verbessern nicht nur die Kompetenzen des Anlagen- und Maschinenführers, sondern werden sich zugleich positiv auf die Lohnabrechnung auswirken.