Disponent (m/w/d)

Waren ein- und verkaufen, Angebote abgeben und Verhandlungen führen, den Warenverkehr organisieren, die dafür benötigte Logistik koordinieren und ein effizientes Netz aus Kontakten aufbauen – das sind die klassischen Aufgaben des Disponenten. Darüber hinaus kann der Disponent auch in anderen organisatorischen Arbeitsbereichen seines Unternehmens eingesetzt werden. Etwa in der Erstellung von Dienstplänen und bei der Planung von Urlaubszeiten. Ein reibungsloser Ablauf aller nach innen und nach außen gerichteten Aufgaben einer Firma obliegt also diesem Berufsbild.
 

Key Facts Disponent

Ausbildung
Kaufmännische Berufsausbildung mit anschließender Spezialisierung zum Disponenten

Tätigkeitsbereich
Organisation von Logistik, Warenverkehr und Gütertransport im Handel

Gehalt
2.000 bis 4.000 Euro – stark abhängig vom Aufgabengebiet

Zukunftsaussichten
sehr gut, da die Organisation und Koordination im Warenverkehr unersetzlich bleiben
 

Aufgaben eines Disponenten

Der Disponent (auf Deutsch etwa: Zuteiler) agiert einerseits mit Waren. Diese muss er zwischen den Herstellern, den Käufern und nicht selten auch den Endverbrauchern transferieren. Ihm kommt dabei die Herausforderung zu, Märkte zu bedienen, Angebote und Nachfragen also jederzeit zu erfüllen. Zum Ein- oder Verkauf bereitstehende Güter werden durch den Disponenten zum Transport vorbereitet. Die dafür notwendige Beauftragung von Logistikunternehmen sowie das Zusammenstellen von Flug- und Fahrtrouten kommt ebenfalls diesem Berufsbild zu. Oft agiert der Disponent dabei in sehr engen Zeitfenstern, wodurch in diesem Arbeitsumfeld ein hohes Maß an Planung, Verantwortung und Eigeninitiative anfällt.

Andererseits muss sich der Disponent neben den Waren auch um die sinnvolle Einteilung von Personen bemühen. Üblicherweise delegiert er dabei wichtige Aufgaben an seine Untergebenen, erstellt deren Dienstpläne, koordiniert die Einteilung der Fahrer für den Transport der Güter und überwacht stets die korrekte Umsetzung seiner Vorgaben. Oft untersteht ihm eine ganze Flotte an Fahrzeugen und Mitarbeitern, die ohne Zeitverlust möglichst effizient eingesetzt werden muss. Dem Disponenten obliegt zugleich das Einteilen der Angestellten in bestimmte – und ihren Stärken entsprechende – Arbeitsbereiche.

Darüber hinaus ist der Disponent darum bemüht, externe Kontakte zu knüpfen und sich hierbei langfristig ein kluges Netzwerk aufzubauen. Das Ziel dieser Aufgabe besteht etwa darin, Transportwege effizienter zu gestalten, Waren preisgünstiger einzukaufen oder die Lagerungszeiten der Güter zu verkürzen. Disponenten unterschiedlicher Unternehmen stehen daher im regelmäßigen Austausch, der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus gehört somit zu diesem Berufsbild.

Entscheidend für die Erfüllung der genannten Aufgaben ist die rechtliche Vollmacht, die der Disponent durch seinen Arbeitgeber erhält. Meist darf er seinen Arbeitsbereich eigenständig organisieren und leiten, ist dabei aber bestimmten Einschränkungen unterworfen. So darf er etwa beim Wareneinkauf ein festgelegtes Preisniveau nicht überbieten. Innerhalb dieser Grenzen arbeitet der Disponent unabhängig – und ist sogar zur Erteilung von Untervollmachten an seine Angestellten befugt.

Welche Ausbildung braucht ein Disponent?

In der Regel absolviert der Disponent zunächst eine normale Ausbildung im kaufmännischen Bereich des Einzel- oder Großhandels. Sinnvoll, aber nicht zwingend notwendig ist es zudem, in diesem Arbeitsumfeld schon erste Erfahrungen bei der Zuteilung von Waren und Personal zu sammeln. Ein eigenständiges Studium ist zu diesem Zeitpunkt nicht erforderlich.

Im Anschluss erfolgt die Spezialisierung in dem Bereich, den der künftige Disponent bearbeiten möchte. Dafür kommen beispielsweise die Lagerlogistik, das Büromanagement, Industrie und Handel, die Tourismusbranche, der Nah- und Fernverkehr sowie der Vertrieb und die Spedition in Frage. Je nach gewähltem Aufgabengebiet umfasst die Weiterbildung also das Absolvieren einer eigenständigen Zusatzqualifikation.

Diese kann das Ablegen weniger Kurse nebst Prüfung umfassen. Gleichzeitig ist in einigen der genannten Gebiete aber auch ein Aufbaustudium erforderlich. Letztgenanntes kann immer dann als verpflichtend angesehen werden, wenn der Disponent in seinem künftigen Aufgabenbereich mit Gefahrengütern oder im Schwerlastverkehr agieren muss. Für das Personalmanagement wird darüber hinaus eine Einführung in das Arbeits- und Sozialrecht sinnvoll sein.

Insgesamt gilt natürlich, dass alle Zusatzqualifikationen die Aufstiegschancen des Disponenten begünstigen. Je mehr Wissen er sich in den Bereichen der Waren- und Personaldisposition aneignet, desto variabler ist er einsatzfähig und desto bessere Aussichten kommen ihm für die Bewerbung bei begehrten Jobangeboten zu.

Wo sind Disponenten tätig?

Da die Aufgabenbereiche des Disponenten stets variieren, ist es kaum möglich, ein hauptsächliches Arbeitsumfeld für diese Berufsgruppe zu nennen. Die Lagerlogistik, das Tourismuswesen, die Spedition und der Vertrieb von Waren sind ebenso wie die gesamte Industrie und der Handel die Einsatzgebiete, in denen der Disponent besonders stark benötigt wird.

Nicht selten lassen sich Disponenten darüber hinaus in den Personalabteilungen der Unternehmen finden. Das Headhunting, das Erstellen gewünschter Qualifikationen, das Personalgespräch – es sind genau diese Aufgaben, die dem Disponenten in einem solchen Bereich zukommen.

Zugleich ist das gesamte Umfeld der Kundenbetreuung zu betrachten. Der Disponent profitiert in diesem Bereich von seiner Fähigkeit, Kontakte zu knüpfen und diese zu pflegen. Rücksprachen mit den Kunden, Umfragen zur Zufriedenheit derselben, das Unterbreiten von Angeboten sowie die Suche nach neuen Zielgruppen sind fest mit diesem Berufsbild verbunden.

Aber auch in der Buchhaltung, der Steuer- und Rechtsabteilung, der Verwaltung oder dem Controlling einer Firma sind Disponenten gerne gesehen. Allerdings kann in jedem dieser Bereiche das vorherige Absolvieren einer Zusatzqualifikation erforderlich sein. Liegen diese vor und werden sie um umfangreiche Erfahrungswerte ergänzt, steht dem Aufstieg des Disponenten selbst in die Führungsämter großer Konzerne kaum etwas im Wege.

Was verdient ein Disponent?

Aufgrund der Vielseitigkeit des Berufsbildes ist es nur schwerlich möglich, ein Durchschnittsgehalt für den Disponenten zu nennen. Allgemein sollte aber bedacht werden, dass dieser nach der Ausbildung im kaufmännischen Bereich ein Bruttoeinstiegsgehalt im Handel erlangen wird, das etwa bei 2.000 Euro im Monat liegen dürfte.

Im Anschluss daran ist es entscheidend, welche Zusatzqualifikationen der Disponent erwirbt, in welchen Arbeitsbereichen er tätig ist und in welcher Branche er eine Anstellung findet. Gerade im Bereich des Tourismus, des Personalwesens, des Handels oder der Industrie sind Gehälter über der Marke von 4.000 Euro pro Monat eher illusorisch – aber auch nicht gänzlich unmöglich.

Höhere Löhne werden dagegen beispielsweise im Rechts- und Steuerbereich der Konzerne ausgezahlt. Hierfür ist es aber notwendig, neben der eigentlichen Ausbildung ein Zusatzstudium zu absolvieren. Natürlich können auch leitende Disponenten auf steigende Löhne hoffen – allerdings steht diesem Privileg häufig ein langer und vor allem stressiger Arbeitstag gegenüber.