Employer Branding Beispiele

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Es ist ja so: Mit seinem Leben kann man viel Spannendes anfangen. Auf Berge klettern, zum Beispiel Tiefseetauchen oder tolle Jobs erlernen. Warum müssen es ausgerechnet Personalmarketing und Recruiting sein, mit denen wir uns beschäftigen? Manche bauen schöne Häuser, helfen Menschen, gesund zu werden oder erforschen die große weite Welt. Denken Sie das auch manchmal? Was mich tröstet, ist die Erkenntnis und das Wissen, dass Menschen in Unternehmen den größten Erfolgsfaktor ausmachen. Diesen bestmöglich zu nutzen, und zwar für alle Beteiligten, ist und bleibt eine spannende Herausforderung. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels.

Der Markt ist gerade im Wandel. Nicht allein wegen des Fachkräftemangels, sondern auch, weil wir an der Schwelle eines großen Generationenwechsels stehen: Die Babyboomer gehen in Rente, die Generation Y ist längst im Arbeitsmarkt angekommen und die Generation Z schnuppert bereits erste Praxis-Luft. Künftig werden sich die Arbeitnehmer entscheiden können, für welches Unternehmen sie arbeiten wollen. Für Unternehmen hingegen wird es unerlässlich sein, sich an die Vorstellungen, Wünsche und Lebensmodelle der jungen Generationen anzupassen. Eine große Herausforderung für viele Unternehmen, deren Firmenkultur über Jahrzehnte geprägt worden ist. Auch wenn Sie es schon nicht mehr hören können: Ja, das Thema Employer Branding wird in Zukunft noch wichtiger werden. Letztlich geht es darum, sich als Unternehmen und Arbeitgeber für die Generationen Y und Z attraktiv zu machen. Es geht heute also mal nicht um „Mord und Totschlag“, wie uns der „War for Talents“ suggerieren soll. Es geht darum, wie Arbeitgeber mit ihren Botschaften auf dem Arbeitsmarkt gehört werden und bei den Zielgruppen ankommen. Nennen wir es Personalmarketing oder einfach Employer Branding. Wie Sie auch als mittelständisches Unternehmen eine Employer Brand aufbauen, lesen Sie in unserem Artikel zur Employer Branding Strategie. Heute soll es aber mehr um die Geschichten gehen. Genauer gesagt um Employer Branding Beispiele.

Frech, leidenschaftlich, einzigartig: Erfolgsfaktoren im Employer Branding

In unserer reizüberfluteten Umwelt ist es schwierig, sich abzuheben. Und dennoch schaffen es Unternehmen immer wieder, Ihre Produkte in den Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit zu bringen. Was machen diese Unternehmen anders? Ein unverwechselbarer Auftritt basiert auf der Betonung von Unterschieden. Auch auf dem Arbeitsmarkt. Die Frage ist also: Wie kann sich ein Arbeitgeber mit dem, was er zu bieten hat, differenzieren? Und wie kann er die Botschaft anpreisen? Das Konsumgütermarketing macht es uns seit Jahrzehnten vor. Eine schöne Verpackung, eine emotionale Geschichte um das Produkt, und schon wird aus einem gewöhnlichen Computer ein Apple und aus einem gewöhnlichen Notizblock ein Moleskin. Emotionale Geschichten drängen sich förmlich auf.

Employer Branding Beispiel 1, die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) & #ChallengeAccepted

Ein schönes Beispiel dafür sind die Verkehrsbetriebe Zürich, kurz VBZ. Diese suchten händeringend nach Trambahnfahrern. Der Frauenanteil im Cockpit der Verkehrsbetriebe lag weit unter dem Durchschnitt, was den Schluss zuließ, dass Frauen Jobs bei der VBZ einfach nicht auf dem Schirm hatten. Großes Potenzial sah man bei Frauen, die bereits mit dem Arbeiten im Schichtbetrieb vertraut waren. Im Fokus standen daher Friseurinnen, Modeverkäuferinnen und Kellnerinnen. Die Kampagne wurde nicht nur visuell vermittelt, sondern auch auditiv im Radio und Kino. Die Bilanz war am Ende eindeutig: Der Anteil der Bewerbungen von Frauen verdoppelte sich von 16 auf 31 %, fast 40 % der Neueinstellungen waren Frauen.

Employer Branding Beispiel 2, Thyssenkrupp & #ChallengeAccepted

Social Media Recruiting ist in aller Munde. Millionen Menschen treiben sich täglich bei Facebook, Instagram und Co. herum. Was liegt also näher, als neue Mitarbeiter auch in diesem Bereich zu rekrutieren? Doch wer sich damit beschäftigt, der weiß, dass das gar nicht so einfach ist. Gerade für das Employer Branding gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die auf den vielen verschiedenen Plattformen umgesetzt werden können. Hier eine Umsetzung von Thyssenkrupp.
Die Kampagne von Thyssenkrupp greift den in den sozialen Medien bekannte Kampagne #ChallengeAccepted auf. Unter diesem Hashtag rufen Frauen weltweit zur gegenseitigen Solidarität und Unterstützung auf. Die Kampagne von Thyssenkrupp möchte unter diesem Hashtag vor allem junge Frauen für sonst klassische Männerberufe begeistern. Dabei räumt sie mit dem Klischee auf, dass Geschicklichkeit, Experimentierfreude und technisches Verständnis nur Männern zuzuordnen sind. Die Aussage: Bei dieser Art von Arbeit spielt das Geschlecht keine Rolle. Hier ein Beispiel der Facebookseite „Thyssenkrupp Career“.

Employer Branding Beispiel 3, McKinsey & “Women Matter”

Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels müssen ungenutzte Ressourcen gefördert werden und besonders für Frauen bessere Karrierewege aufgezeigt werden. Das Consulting-Unternehmen McKinsey trägt durch aktives Female Recruiting dazu bei, talentierten Frauen zukunftssichere Chancen in Führungspositionen zu bieten. Dazu zählen nicht nur flexible Arbeitsmodelle und Kinderbetreuungsangebote, sondern auch der “Women’s Day” als größte Netzworking-Veranstaltung sowie Mentoringprogramme und das Female Leadership Programm. Die Arbeitgebermarke setzt das Unternehmen gezielt mit einem eigenen Podcast und verschiedenen Social Media Kanälen um. So wird regelmäßig über Karriereveranstaltungen, Workshops und zu besetzende Stellen informiert.

Employer Branding Beispiel 4, Techniker Krankenkasse

Ein sehr gelungenes Employer Branding Beispiel ist die Techniker Krankenkasse. Sie zählt nicht nur zu den größten und beliebtesten gesetzlichen Krankenkassen, sie belegte erneut im Jahr 2022 den ersten Platz beim Wettbewerb Great Place to Work® “Deutschlands Beste Arbeitgeber 2022“.
Bei der TK gibt es nicht nur eine Vielzahl an internen Programmen und Leistungen für die Mitarbeiter, diese dürfen sich auch über ausgezeichnete Employer-Branding-Maßnahmen freuen. Außerdem gibt es auf der Unternehmenswebsite einen Bereich, der die TK im Portrait darstellt. Dort können sich Interessierte viele Informationen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement, der Work-Life-Balance, Diversity- und Fair-Work-Richtlinien sowie Angaben zur Vergütung einholen. Auch auf Social Media ist die TK sehr präsent. Auf den Kanälen Snapchat, Facebook, Twitter und den Karriereportalen LinkedIn und Xing werden so potentielle Kandidaten erreicht. Außedem gibt es einen Karriereblog und Mitarbeitervideos, die Einblicke in die unterschiedlichen Tätigkeiten der Mitarbeiter geben.

Fazit

An den Beispielen wird klar, dass Employer Branding und Recruiting sehr nah zusammenliegen. Wer im Kampf um gute Talente überleben möchte, ist also gut beraten, auf beide Säulen zu setzen. Nicht jedes Unternehmen verfügt natürlich über einen Stab von Mitarbeitern, der sich um die Employer Brand kümmern kann, oder die nötigen finanziellen Möglichkeiten. Gerade mittelständischen Unternehmen fehlen oft die Kapazitäten. Dabei spüren gerade sie den Fachkräftemangel am stärksten und meist auch vor den großen Konzernen. Daher ein Tipp zum Schluss: Auch mit kleinem Budget ist es möglich, kreative Ideen umzusetzen. Wichtig ist, dass Sie dabei authentisch bleiben. Dann wird Recruiting ein Kinderspiel.

Häufig gestellte Fragen

Wozu dienen Employer Branding Beispiele?

Employer Branding Beispiele zeigen die Möglichkeiten, die Unternehmen durch eine starke Arbeitgebermarke haben: Mehr Reichweite, höhere Bekanntheit, mehr Bewerbungen von Talenten.

Was kann ich aus Employer Branding Beispielen lernen?

Beispiele veranschaulichen grundsätzlich Möglichkeiten von Umsetzungen. So auch im Employer Branding. Hier zeigen Beispiele vor allem, wie andere Unternehmen ihre Arbeitgebermarke in Szene setzen. Anhand dieser Beispiele kann man sich Ideen und Anregungen für die eigene Arbeitgebermarke und Employer Branding holen.

Kann ich Beispiele aus dem Employer Branding in mein Unternehmen übernehmen?

Grundsätzlich hat jedes Unternehmen einen eigenen Charakter bzw. eine eigene Firmenkultur. Die Firmenkultur bildet den Kern des Employer Brandings. Eine Übernahme vorhandener Beispiele von anderen Unternehmen ist daher nicht möglich bzw. sogar kontraproduktiv. Beispiele können jedoch dazu dienen, Ideen und Anregungen einzuholen. Diese sollten dann an die eigene Employer Brand angepasst werden.

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