Systemadministrator (m/w/d)

Wie würde das heutige Leben nur ohne den technischen Fortschritt aussehen? In vielen Branchen haben Anlagen, Maschinen und Computer schon die Arbeitsleistung des Menschen übernommen. Auf diese Weise werden etwa Produktionsprozesse oder Verwaltungsvorgänge schneller und effizienter gestaltet – von den einzusparenden Kosten einmal abgesehen. Doch es braucht im Hintergrund immer auch Personen, die die Technik bedienen und warten können. Diese Aufgabe obliegt dem Systemadministrator. Er baut nicht selten ein Netzwerk an Computern und Servern auf, das von den Mitarbeitern unterschiedlicher Abteilungen verwendet werden kann.
 

Key Facts Systemadministrator

Ausbildung
abgeschlossenes Studium als Informatiker oder IT-Systemkaufmann

Tätigkeitsbereich
Aufbau, Verwendung und Wartung eines IT-Netzwerkes, Überwachung von Hard- und Software, Kostenanalyse und rechtliche Bewertung vorhandener Lizenzen, Einweisung der Mitarbeiter in technische Veränderungen

Gehalt
durchschnittlich 4.000 Euro im Monat

Zukunftsaussichten
Sehr gut, da die Zukunft vieler Unternehmen in der Verwendung moderner Technik liegen wird – und dafür immer Fachkräfte benötigt werden, um diese zu bedienen

Aufgaben eines Systemadministrators

Damit die Annahme von Online-Bestellungen, das Empfangen und Versenden von Mails, das Chatten in kollegialen Nutzergruppen oder das grafische Modellieren eines geplanten Produktes möglich ist, muss zunächst ein komplexes Netzwerk aus Servern, Computern und dazu passenden Geräten errichtet werden. Es gehört zu den Arbeitsleistungen des Systemadministrators, dieses Geflecht aus unterschiedlichen Bestandteilen gemäß den Wünschen und Bedürfnissen seiner Firma aufzubauen – und zu warten. Denn natürlich lässt sich kaum ein Tag im Büro finden, an dem nicht eines der Geräte streikt. Um einen schnellen Ablauf aller Vorgänge zu gewährleisten, muss umgehend für eine Reparatur gesorgt werden.

Zu denken ist weiter aber auch an die unterschiedlichen Lizenzen, die etwa für die Software auf dem Computer benötigt werden. Hier stellt sich die Frage, welche der Programme noch zeitgemäß sind und auch künftig verwendet werden sollen. Lohnt sich ein Update, das wieder mit neuen Kosten verbunden ist? Wie muss verfahren werden, wenn sich auf einem der Rechner eine Anwendung finden lässt, deren Lizenz schon längst abgelaufen ist? Auch in diesem Bereich wird der Systemadministrator tätig. Er überwacht die Hard- und Software, behält dabei immer die erforderlichen Lizenzen im Blick, erwirbt diese gegebenenfalls aber auch neu – und tritt dabei nicht selten als Verhandlungspartner in den Fragen des Preises auf.

Sobald sich einmal Veränderungen einstellen, ist davon nicht alleine der Systemadministrator betroffen. In der Verwaltung oder bei Versicherungsunternehmen kommt es häufiger vor, dass eine gänzlich neue Software verwendet wird. Doch ehe die zuständigen Mitarbeiter diese auch korrekt bedienen können, muss für sie eine Einführung in die Nutzung vorgenommen werden. Der Systemadministrator übernimmt diese Aufgabe selbst oder delegiert sie an Fachkräfte – meist handelt es sich dabei um die Entwickler der Programme. Erst auf diese Weise gelingt es, das Netzwerk nach modernen Ansprüchen aufzubauen, alle damit zu bewältigenden Vorgänge effizient zu gestalten und zugleich die dafür anfallenden Kosten gering zu halten.

Welche Ausbildung braucht ein Systemadministrator?

Systemadministratoren haben zumeist ein abgeschlossenes Studium vorzuweisen, das sich in seinem Schwerpunkt bereits mit IT-Netzwerken befasst hat. Informatiker oder IT-Systemkaufleute sind in diesem Beruf gerne gesehen – der seinerseits übrigens keine eigene Ausbildung kennt. Wer das meist drei- bis fünfjährige Studium scheut, hat aber auch als Quereinsteiger zumindest in kleineren Unternehmen gute Chancen auf eine Anstellung. Gerade die zuvor über viele Jahre erworbenen Erfahrungen in der Arbeit mit Computern, Servern und Netzwerken kann dabei hilfreich sein. Allerdings ist die IT-Branche gegenwärtig mit gut ausgebildeten Bewerbern überfüllt – erst ein hohes Maß an Fachkenntnissen erhöht die Erfolgsaussichten bei der Jobsuche.

Neben diesen Grundlagen ist es wichtig, den Beruf möglichst stressresistent anzugehen. Denn erfahrungsgemäß treten die größten Herausforderungen immer dann auf, wenn Vorgänge oder Prozesse ohnehin schon unter großem Zeitdruck absolviert werden. Hier braucht es einen kühlen Kopf, um im Eifer der Situation eine schnelle Lösung bereitzuhalten – auch, wenn diese keine vollständige Reparatur vorsieht. Gerade das Improvisieren gehört zu den täglichen Aufgaben des Systemadministrators. Teamfähigkeit, kreatives Denken sowie ein Grundgeschick in den Fragen der Mathematik und Physik helfen bei der Bewältigung des beruflichen Alltages. Daneben ist es wichtig, mit der modernen Technik schrittzuhalten – wer hier den Anschluss der Entwicklung verpasst, verliert seinen Wert für die Branche.

Wo sind Systemadministratoren tätig?

Der Systemadministrator lässt sich aus vielen Berufen nicht mehr wegdenken. Ob im Büro, der Industrie oder sogar dem Handwerk – wo immer ein Computer mit dazugehörigem Netzwerk verwendet wird, ist seine Leistung gefragt. Das kann in einem kleinen Betrieb erfolgen, ebenso aber in einem global agierenden Konzern geschehen. Seltener kommt es dagegen vor, dass sich der Systemadministrator als externer Berater unterschiedlicher Unternehmen selbstständig macht. Auch hier kann er mit seiner Expertise aber den Aufbau eines Netzwerkes begünstigen, das ganz den Anforderungen seines Auftraggebers gerecht wird.
 

Was verdient ein Systemadministrator?

Systemadministratoren starten mit einem Bruttogehalt zwischen 3.500 und 4.000 pro Monat in den Beruf. Lohnsteigerungen sind aber immer dann möglich, wenn ein komplexes Netzwerk betreut oder sogar eine ganze IT-Abteilung aufgebaut werden muss. Wer in dieser Branche tätig ist und sich stetig fortbildet, kann daher durchaus auf ein jährliches Gehalt von 100.000 Euro aufwärts gelangen. Allerdings steigt damit nicht nur die Verantwortung – Systemadministratoren haben neben ihrer geregelten Arbeitszeit auch für spontane Notfälle bereitzustehen. Sie müssen also selbst an Sonn- und Feiertagen damit rechnen, ins Büro gerufen zu werden, wenn der Ausfall eines Computers einmal einen Produktionsvorgang stört.