Projektingenieur (m/w/d)

Ingenieure sind an der Entwicklung neuer Maschinen, Arbeitsleistungen oder Produkte beteiligt. Der dabei anfallenden Prozess der Planung und Umsetzung erfordert viel Zeit, Wissen, Experimentierfreude und Teamarbeit. Projektingenieure sind die Visionäre hinter dem großen Ganzen. Sie leiten die Mitarbeiter an, setzen diese nach ihren Stärken ein, errechnen einen Kosten- und Zeitplan – und führen das Projekt idealerweise zu jenem Erfolg, den sich das beauftragende Unternehmen wünscht. Das Berufsbild gilt als sehr anspruchsvoll und ist mit einem hohen Maß an Verantwortung verbunden.
 
Projektingenieur (m/w/d)

Key Facts Projektingenieur

Ausbildung
Universitäre Ausbildung zum Ingenieur – anschließende Zusatzqualifikationen verbessern die Einstiegschancen

Tätigkeitsbereich
Koordination von neuen Projekten, Erteilen von Arbeitsanweisungen an die Angestellten, Lösungssuche für sich einstellende Probleme, Wertberechnung, termin- und plangerechtes Arbeiten, Kosteneffizienz

Gehalt
Ab etwa 3.000 Euro aufwärts – der Lohn steigt mit dem Umfang der zu bearbeitenden Projekte

Zukunftsaussichten
Sehr gut, da der Projektingenieur das Bindungsglied zwischen unterschiedlichen Menschen, Geräten, Visionen und Anforderungen darstellt. Seine komplexe Tätigkeit kann auch künftig nicht ersetzt werden

Aufgaben eines Projektingenieurs

Von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt können viele Jahre vergehen. Immer ist es der Projektingenieur, der diesen Weg maßgeblich beeinflusst. So kommuniziert er im ersten Schritt stets mit dem Auftraggeber, welche Vision in die Tat umgesetzt werden soll, welchem Zweck sie dient und mit welchen Kosten sie verbunden sein darf. Auf Basis dieser ersten Grundanalyse kann er nun seine Entwürfe gestalten – meist erfolgt das an einem Computer, wobei auch die Fähigkeiten des Zeichners und Modellbauers gefragt sind. Der Projektingenieur ist somit Theoretiker und Praktiker in einer Person.

In einem zweiten Schritt findet im Regelfall eine umfangreiche – und selbst oftmals mehrere Monate andauernde – Phase der Planung und Koordination statt. Der Projektingenieur beweist sich hierbei als Fachmann unterschiedlicher wissenschaftlicher Bereiche. Meist jongliert er mit den Kenntnissen der Mathematik, der Chemie und der Physik. So erforscht er alle Möglichkeiten, die er zum Erreichen des gesetzten Zieles nutzen kann. Immer muss er dabei kosteneffizient agieren – immerhin soll am Ende ja kein Verlustgeschäft entstehen. Der Projektingenieur ist somit weniger an der praktischen Arbeit beteiligt, sondern denkt und lenkt im Hintergrund. Nach seinen Anweisen kann die Idee in die Tat umgesetzt werden.

Erhält er die Zusage, das Projekt verwirklichen zu dürfen, so muss er unterschiedliche Faktoren miteinander verbinden. Oft handelt es sich dabei um Menschen, Kosten, Zeit und Effizienz. Der Projektingenieur wird auf dem langen Weg der Erarbeitung seines Zieles immer wieder auf spontan eintretende Situationen treffen, mit denen er sich arrangieren muss. Auf sich stellende Fragen sollte er eine Lösung finden. Das Anforderungsprofil an seinen Beruf ist somit weit gesteckt. Wo Kenntnisse und Erfahrungswerte einmal versagen, wird mutig improvisiert. Das Herantasten an sowie das konsequente Erkennen von Chancen und Möglichkeiten gehört hier zu den täglichen Aufgaben. Doch sie beinhalten auch die Aussicht auf den Erfolg.

Welche Ausbildung braucht ein Projektingenieur?

Einen eigenständigen Ausbildungsberuf des Projektingenieurs gibt es leider nicht. Wer in diesem Bereich tätig werden möchte, kann jedoch ein grundlegendes Ingenieurstudium abschließen. Etwa in der Elektrotechnik, im Fahrzeug- und Maschinenbau oder in den naturwissenschaftlichen Feldern der Chemie und der Physik. Oft ist damit die Basis gelegt, um die Arbeit des Ingenieurs aufnehmen. Ehe dieser eigene Projekte leiten darf, vergeht aber meist viel Zeit. Denn bevor man ihn mit nicht selten zukunftsweisenden Aufgaben betraut, muss er viele Erfahrungen in seiner täglichen Arbeit sammeln. Projektingenieure weisen daher häufig ein gehobenes bis reifes Alter auf.

Hilfreich auf diesem Weg ist somit jede Zusatzqualifikation. Insbesondere dann, wenn sie die Inhalte des Projektmanagements umfasst. Auch dabei handelt es sich um einen eigenen Studiengang. Er soll es dem Absolventen ermöglichen, das vorhandene theoretische Wissen sinnvoll zu bündeln, Geräte und Menschen einzubeziehen sowie effiziente Kosten- und Zeitpläne zu erstellen. Oft lernt der künftige Projektingenieur bereits dabei, aus überschaubaren Möglichkeiten das Maximum an Nutzen zu ziehen. Wird er später einmal mit eigenen Projekten betraut, so besitzt er schon die Fähigkeit, mit widrigen Umständen und steten Rückschlägen umzugehen. Zur Erreichung des Ziels hat er somit immer auch nach alternativen Lösungswegen zu schauen – oder diese zu improvisieren.

Wo sind Projektingenieure tätig?

Wurden die fachlichen Kenntnisse erworben und liegen daneben Soft Skills wie Stressresistenz, Teamfähigkeit und analytisches Denken vor, so kann der Projektingenieur in Architektur- und Ingenieurbüros, in der Maschinen- und Fahrzeugbranche, im Flugzeug- und Anlagenbau, in der Metall- und Kunststoffverarbeitung oder in einem der daran angeschlossenen Bereiche tätig werden. Meist verfügt er über ein derart hohes Wissen, dass ihm bei vielen Arbeitgebern die Türen offen stehen. Projektingenieure können sich aber auch selbstständig machen und somit Aufträge unterschiedlicher Unternehmen bearbeiten.
 

Was verdient ein Projektingenieur?

Die Kenntnisse und Erfahrungswerte eines Ingenieurs lassen sich kaum in ein realistisches Werteverhältnis setzen. Seine Arbeit kann über Wohl und Wehe eines Weltkonzerns entscheiden, kann den Weg in die Zukunft oder in die Bedeutungslosigkeit ebnen. Wer einem ambitionierten Projekt als Denker und Lenker vorsteht, trägt damit nicht alleine eine enorme Verantwortung. Vielmehr agiert er auch in einem Bereich, der sich nur selten einmal fair entlohnen lässt. Einstiegsgehälter im Bereich der 3.000 im Monat gelten als untere Grenze der finanziellen Möglichkeiten. Sie kann mühelos auf mehrere einhunderttausend Euro pro Jahr erhöht werden. Insbesondere dann, wenn der Projektingenieur über Prämien und Bonuszahlungen am Erfolg seines Projektes beteiligt ist.