Plant Manager (m/w/d)

Englische Job-Bezeichnungen liegen ganz im Trend. Zuweilen klingen sie aber ein wenig exotisch und führen zu Missverständnissen. So sollte beim Plant Manager nicht davon ausgegangen werden, dass es sich um einen Fachmann für Pflanzen handelt. Der Begriff „Plant“ stammt vielmehr aus dem amerikanischen Sprachgebrauch und umschreibt eine Fabrik, ein Werk, zuweilen auch die Filiale eines Unternehmens. Der Plant-Manager leitet dieses Werk weitgehend eigenständig. Zwar ordnet er sich der Konzernpolitik unter. Was in seiner Fabrik jedoch geleistet wird, steht gänzlich unter seiner Verantwortung. Er beeinflusst Wohl und Wehe eines Betriebes also maßgeblich.
 
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Key Facts Plant Manager

Ausbildung
meist Studium der Ingenieurwissenschaften

Tätigkeitsbereich

Leitung sowie Organisation und Aufbau eines Werkes, Qualitätsüberwachung, Kosten- und Nutzenanalyse, Personalpolitik

Gehalt

ab etwa 3.500 Euro pro Monat

Zukunftsaussichten

Sehr gut, da für die Leitung eines Produktionswerkes auch in der Zukunft ein hohes Know-how erforderlich sein wird und gutes Fachpersonal in diesem Bereich immer auf attraktive Posten hoffen darf

Aufgaben eines Plant Managers

Der Plant Manager leitet eigenständig ein Werk. Jene Hallen also, in denen von Menschenhand und durch Maschinenkraft Neues produziert wird. Hier braucht es eine ordnende Struktur und einzuhaltende Vorgaben. Denn Zeit ist Geld. Oft können Fabriken nur dann rentabel arbeiten, wenn sie rund um die Uhr Waren herstellen. Einerseits müssen die Geräte und Einrichtungen dafür so konzipiert sein, dass sie Minute für Minute das tun, wofür sie aufgestellt wurden. Wie ist beispielsweise bei einem Stromausfall zu verfahren, der die Produktion beeinträchtigt? Welche Rohstoffe müssen bestellt, welche fertigen Gegenstände zum Abtransport vorbereitet werden? Aufgaben, die in der Verantwortlichkeit des Plant-Managers liegen.

Andererseits gehört auch die Personalführung zu seinem Metier. Denn sein Werk kann nur dann effizient und profitabel bestehen, wenn alle Angestellten genau die Kompetenzen mitbringen, die an ihrem Arbeitsplatz benötigt werden. In größeren Fabriken wird der Plant Manager unterschiedliche Aufgaben delegieren. Er überwacht das große Ganze, während die Alltagstätigkeiten durch seine Abteilungsleiter übernommen werden. Gerade in kleineren Werken kann es aber erforderlich sein, dass der Plant Manager eingehende Bewerbungen sichtet, Mitarbeiter-Gespräche führt, Löhne verhandelt und Kündigungen ausspricht. Er sollte daher eine starke Führungskraft sein, muss zugleich aber immer auch ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Belegschaft haben.

Das Ziel dieses Aufwands liegt darin, mit möglichst wenigen Investitionen eine hohe Qualität der produzierten Waren zu erreichen. Denn nur dann ist das Werk in der Lage, sich gegen die Konkurrenz zu behaupten. Der Plant Manager muss daher ein guter Analyst sein. Wo besteht etwa Einsparungspotenzial? In welchen Bereichen kann die Firma modernisiert werden? Wie lassen sich die Preise so deutlich senken, dass sie auf die Zielgruppe attraktiv wirken? Fragen, mit denen sich der Plant Manager jeden Tag befassen muss. Denn schon kleinste Veränderungen im Produktionsverlauf können sich über Monate und Jahre derart stark summieren, dass Wohl und Wehe des Betriebes davon abhängen.

Welche Ausbildung braucht ein Plant Manager?

Bis vor wenigen Jahren mag es noch in der Tradition vieler Betriebe gelegen haben, sich das künftige Führungspersonal selbst auszubilden. Wer also lange genug in einem Werk tätig war und dabei verschiedene Stationen durchlief, konnte im Laufe der Jahre mit ein wenig Glück zum Firmenleiter aufsteigen. Heutzutage gestalten sich die Voraussetzungen ein wenig anders. Ohne ein abgeschlossenes Studium der Ingenieur- oder der Wirtschaftswissenschaften ist es kaum noch möglich, die Führungsgewalt über ein Unternehmen zu erlangen. Daneben ist es wichtig, dass der Interessent sich bestmöglich in dem Arbeitsbereich auskennt, in dem sein Werk künftig produziert.

Der Plant Manager muss ein durchsetzungsstarker Charakter sein, der ein Team leitet. Die Stärken seiner Mitarbeiter erkennt er nicht nur, vielmehr setzt er sie zum Wohle des Unternehmens ein. Kommunikativ ist er bestrebt, Fehler – sowohl beim Verhalten der Menschen als auch beim Einsatz der Maschinen – zu beheben und auf diese Weise einen reibungslosen Produktionsprozess in Gang zu setzen. Er ist durchaus mutig und scheut sich auch nicht vor unternehmerischen Risiken – analytisch arbeitet er jedoch daran, mögliche Gefahren zu beseitigen. Zudem ist er ein Rechenkünstler, der aus jedem investierten Euro ein Maximum an Gewinn erlangen möchte. Diszipliniert und fleißig arbeitet er an der erfolgreichen Zukunft seines Betriebes.

Wo sind Plant Manager tätig?

Plant Manager agieren in einem Werk, dem sie oft über viele Jahre vorstehen. Zuweilen kann ihre Expertise anschließend in anderen Filialen eines Konzerns erforderlich sein. Auch ein Aufstieg in die Geschäftsführung ist möglich. In den letzten zwei bis drei Jahrzehnten haben viele Plant-Manager darüber hinaus den Weg in das Consulting gefunden: Mit ihren Erfahrungswerten beraten sie nun kleine und vor allem aufstrebende Unternehmen und begleiten diese bei ihrem Ziel, sich auf den oft hart umkämpften Märkten zu etablieren.
 

Was verdienen Plant-Manager?

Mit einem vollen Pensum und viel Verantwortung ist der Arbeitsalltag des Plant-Managers ausgefüllt. Er steht dafür ein, das Werk erfolgreich zu führen. Entsprechend hoch kann sein Gehalt ausfallen. Bereits Einstiegslöhne in Höhe von rund 3.500 Euro im Monat gelten als üblich. Ein Jahreseinkommen im Bereich der 70.000 Euro muss keine Ausnahme sein. Je nach Arbeitgeber, Größe der Firma und Bedeutung der herzustellenden Waren können daher durchaus üppige Gehälter erlangt werden.