Sachbearbeiter (m/w/d)

In jedem Unternehmen fallen ebenso wie in der Verwaltung der Städte, Kommunen und Länder immer wieder besondere Aufgaben an. Oft handelt es sich dabei um Einzelfälle, die sich nicht durch standardisierte Antwortschreiben lösen lassen. Mit ihrem weiteren Verlauf wird der Sachbearbeiter betraut. Er ist um die Recherche aller Hintergründe dieses Sachverhaltes bemüht. Anschließend findet er Lösungen, die allen beteiligten Personen, der Rechtslage und dem Problempunkt selbst gerecht werden.
 

Key Facts Sachbearbeiter

Ausbildung
Ausbildung zum Bürokaufmann mit anschließender Weiterbildung zum Sachbearbeiter – je nach Aufgabengebiet auch Erwerb eines Studienabschlusses erforderlich

Tätigkeitsbereich
Abwicklung aller dem Sachbearbeiter zukommenden Fälle, Erfragen der dazu führenden Hintergründe, Kommunikation mit allen daran Beteiligten, Suche und Vermittlung von Lösungsansätzen

Gehalt
Ab etwa 2.000 Euro aufwärts – allerdings kann der Lohn je nach Tätigkeitsbereich stark variieren

Zukunftsaussichten
Sehr gut, da insbesondere die personen- und sachorientierte Suche nach Lösungsansätzen in der Regel ein besonders feines Gespür erfordert – und ein solches kaum durch Computer oder ungelernte Quereinsteiger ersetzt werden kann

Aufgaben eines Sachbearbeiters

Ebenso wie in der Verwaltung hat sich auch in vielen Unternehmen in den vergangenen Jahrzehnten die Strukturierung der Arbeitsbereiche etabliert. Je nach Aufgabengebiet werden eigene Abteilungen gegründet, die lediglich die ihrem Sachgebiet zufallenden Tätigkeiten verrichten. Sachbearbeiter können sich also in allen Sparten eines Konzerns oder der Verwaltung finden lassen – etwa im Einkauf, in der Datenverarbeitung, der Logistik, im Finanzwesen oder in der Rechtsabteilung. Hier agieren sie zwar als Bestandteil eines Teams, sind in der Regel aber eigenverantwortlich dafür zuständig, ein ihnen zufallendes Problem unter Berücksichtigung aller relevanten Aspekte zu lösen.

Dabei werden alle Verwaltungsvorgänge unternommen, die es zur Bearbeitung des Sachverhaltes braucht. Dazu gehören etwa der Austausch mit allen beteiligten Personen, das Betrachten und Einhalten der Rechtslage, die Suche nach Lösungen und gegebenenfalls das Vermitteln von Kompromissen. Agiert der Sachbearbeiter für ein Unternehmen, so wird er dabei im Regelfall das Wohl seines Arbeitgebers sowie das seiner Kunden anstreben. Ist er dagegen für eine Behörde tätig, so hat er verstärkt im Sinne der Gesetzeslage und der Gesellschaft zu entscheiden. Seine Resultate sind insofern auch angreifbar. Sie können in der Regel auf dem Rechtswege angefochten und somit nachträglich verändert werden.

Die Tätigkeit der Sachbearbeiter hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Zurückzuführen ist dieser Umstand auf die immer besseren technischen Entwicklungen. Viele der zu leistenden Vorgänge werden heute durch die Unterstützung eines Computers absolviert. Persönliche Anschreiben lassen sich innerhalb weniger Augenblicke formulieren, selbst größte Datensätze können durch moderne Computerprogramme innerhalb weniger Sekunden gescannt und analysiert werden. Die Aufgabe des Sachbearbeiters besteht daher zunehmend auch darin, mit diesen neuen Verfahren und Möglichkeiten sachgerecht umzugehen. Im Ergebnis benötigt er nun zwar meist deutlich weniger Zeit zur Bearbeitung eines Falles – das von ihm gefundene Resultat muss dennoch zweifelsfrei ermittelt werden und darf keine Fehler aufweisen.

Welche Ausbildung braucht ein Sachbearbeiter?

Die Kompetenzen eines Sachbearbeiters werden – zumindest in Deutschland – nicht in einem eigenständigen Ausbildungsprozess vermittelt. In der Regel weisen die Bewerber bereits Kenntnisse und Erfahrungen in jenem Gebiet auf, das sie später bearbeiten wollen. So kommen sie aus der Rechtspflege, der Steuerberatung, haben eventuell eine Lehre in der Verwaltung oder als Bürokaufmann abgeschlossen. Der Umgang mit Fallakten, mit persönlicher Konversation oder mit der Gesetzeslage ist ihnen daher vertraut. Nicht selten werden sie somit schon als Quereinsteiger von vielen Unternehmen sowie einigen Behörden gerne eingestellt – insbesondere dann, wenn sie ein Fachgebiet betreuen, für das es kaum Bewerber gibt.

Allerdings kann nach erfolgreicher Ausbildung in den genannten Bereichen auch eine Weiterbildung zum Sachbearbeiter absolviert werden. Diese wird von einigen staatlichen und privaten Einrichtungen angeboten und umfasst meist einen Zeitraum von sechs bis 24 Monaten – entscheidend für die Dauer ist die Frage, ob die Zusatzqualifikation ganz- oder halbtags in Anspruch genommen wird. Allerdings ist auch hier zu beachten, dass es das typische Berufsbild des Sachbearbeiters nicht gibt. Vielmehr wird der Bewerber in jenem Bereich mit besonderen Kenntnissen ausgestattet, in dem er seine berufliche Zukunft verbringen möchte. Wer sich für das Rechnungswesen oder die Bilanzbuchhaltung entscheidet, erlernt andere Inhalte als jemand, der in der Abteilung für Datenverarbeitung oder im Mahnwesen agieren will.

Wo sind Sachbearbeiter tätig?

Nach erfolgreicher Ausbildung sowie gegebenenfalls der Weiterbildung kann der Sachbearbeiter unterschiedliche Posten in der Verwaltung sowie in den Unternehmen bekleiden. Erwirbt er in seinem Fachgebiet sogar einen Studienabschluss, stehen ihm diverse Türen offen – selbst der Einstieg in die Geschäftsführung ist dann möglich. Sinnvoll neben den rein fachlichen Kompetenzen ist es allerdings, auch über sogenannte Soft Skills zu verfügen: Teamfähigkeit, eigenständiges Arbeiten, eine niveauvolle Kommunikation, das Auseinandersetzen mit komplexen Fallsituationen und das Bemühen um eine personen- wie sachgerechte Lösung gehören zum Alltag des Sachbearbeiters.
 

Was verdient ein Sachbearbeiter?

Das Tätigkeitsfeld des Sachbearbeiters wird durch unterschiedliche Aspekte beeinflusst. Welche Ausbildung und Weiterbildung hat er abgeschlossen, in welchem Fachgebiet agiert er, wird er von einem privaten Unternehmen oder einer staatlichen Behörde eingestellt? Alle diese Fragen sind auch bei der Ermittlung des Gehaltes bedeutsam. Sachbearbeiter dürfen allerdings auf einen Bruttolohn von etwa 2.000 Euro im Monat hoffen – der in der Regel nach oben deutlich gesteigert werden kann. Absolvierte Berufsjahre, das Erwerben nützlicher Erfahrungen sowie das korrekte Bearbeiten der ihm zukommenden Fallakten – meist sind es diese Säulen, die den beruflichen Aufstieg und damit auch eine Lohnerhöhung begründen.