Kryptologe (m/w/d)

Jede Mail an die Freunde, jede Bestellung im Onlineshop, jeder Klick im Internet – es mag unscheinbar wirken, aber viele Menschen geben alleine durch derart simple Handlungen einen Teil ihrer Privatsphäre preis. Auf virtuellen Wegen laufen an jedem Tag viele Milliarden Datensätze rund um die Welt. Insbesondere sensible Aussagen, Adressen oder ähnlich wertvolle Eingaben dürfen natürlich von unbefugten Dritten nicht eingesehen werden können. Hierin liegt die Aufgabe des Kryptologen, der die Verschlüsselung der Daten anstrebt – und damit zur Sicherheit beiträgt. Erst sein Wirken gewährleistet es, die eigene Anonymität beim Surfen im Internet zu bewahren. 
 

Key Facts Kryptologe

Ausbildung
Abgeschlossenes Studium im Bereich der Informatik, der Mathematik oder den Naturwissenschaften

Tätigkeitsbereich

Verschlüsseln sensibler Daten, Entwickeln neuer Algorithmen für die digitale Kommunikation, Aufbau von IT-Programmen sowie den dazugehörigen Servern

Gehalt

Ca 5.000 Euro pro Monat

Zukunftsaussichten

Sehr gut, da die Sicherheit digitaler Daten auch in Zukunft mit besonderer Sorgfalt gewährleistet sein muss

Aufgaben eines Kryptologen

Der technische Fortschritt prägt die Gesellschaft. Über das Handy oder das Internet stehen viele Menschen täglich mit ihren Freunden, Kollegen und Arbeitgebern in Kontakt. Die Kommunikation erfolgt immer schneller – doch wie ist es dabei eigentlich um die Sicherheit der getätigten Aussagen bestellt? Wer möchte schon guten Gewissens garantieren, dass neben dem Absender und dem Empfänger einer Mail nicht auch mindestens eine dritte Person mitliest, für die der Inhalt natürlich nicht bestimmt ist? Derlei Fragen ranken sich seit vielen Jahren rund um die Informatik. Denn das Internet soll dem Ausspähen von persönlichen Daten schließlich nicht Tür und Tor öffnen.

Eine der Aufgaben des Kryptologen besteht in der Verschlüsselung solcher Informationen. Passwörter, Inhalte einer Mail oder die Bankdaten des Käufers im Onlineshop dürfen für unbefugte Personen nicht einsehbar sein – ebenso soll verhindert werden, dass diese den zur Verschlüsselung gebrauchten Algorithmus umgehen oder ihn lösen können. Übrigens muss hierbei gar nicht einmal nur an Privatpersonen gedacht werden. Sensible Pläne, wie sie etwa in der Wirtschaft, der Verwaltung, der Politik oder dem Militär vorliegen, werden gleichfalls so behandelt, dass außer den zuständigen Mitarbeitern niemand einen Zugang zu ihnen erlangen kann. Ein oftmals schwieriges Unterfangen, das letztlich aber auch der Sicherheit der Gesellschaft dient.

Der Kryptologe arbeitet an diesem Ziel, indem er spezielle Programme zur Verschlüsselung entwickelt. Darüber hinaus ist er an der Verbesserung von Computern und Servern beteiligt. Überall wird nach Schwachstellen des Systems gesucht – Lücken also im ansonsten undurchdringbaren Netz, durch das manches unbefugte Auge doch die wichtigen Daten ausspähen könnte. Das ständige Austesten von Fehlern gehört zur täglichen Routine: Lässt sich das Programm des Kollegen knacken – oder sind die darin übermittelten Informationen tatsächlich optimal gesichert? Ehe eine Software für die Verbraucher in den Shop gelangt, muss sie folglich auf Herz und Nieren überprüft werden. Gelingt das nicht, drohen dem produzierenden Unternehmen zumeist Klagen seitens der Käufer.

Welche Ausbildung braucht ein Kryptologe?

Grundsätzlich finden Kryptologen bereits über ihr Studium den Weg in den späteren Beruf. Üblicherweise werden dabei die Seminare und Vorlesungen der Informatik besucht. Doch auch allgemein im Bereich der Naturwissenschaften lässt sich eine solide Basis für die gewünschte Karriere legen. So etwa in der Mathematik. Sinnvoll erweisen sich daneben die Ingenieurstudiengänge, wie sie etwa für Anlagen- und Maschinenbauer angeboten werden. Die reine Kryptologie wird darüber hinaus in Weiterbildungen oder im Rahmen eines Aufbaustudiums erlernt. Die Angebotsstruktur kann sich je nach Bundesland erheblich unterscheiden. Ebenso ist zu beachten, dass die Kryptologie in einigen Bundesländern bereits als Bestandteil des Informatikstudiums angesehen werden kann – eine spätere Spezialisierung in diesem Bereich wäre daher nicht mehr erforderlich.

Kommunikative, technische und mathematische Eigenschaften sollte der Bewerber vorweisen können. Auch Teamfähigkeit und Kreativität sind gerne gesehen. Das Betreten von digitalem Neuland darf kein Problem darstellen. Zudem muss die Eignung vorliegen, allgemein logisch und analytisch denken zu können. Ein detektivisches Gespür hilft also in diesem Beruf durchaus weiter. Natürlich sollte der Bewerber gleichfalls in der Lage sein, diszipliniert und geduldig an einem Projekt zu arbeiten. Verschlüsselungsprozesse umfassen oft eine lange Dauer, gelingen also nicht innerhalb eines Arbeitstages.

Wo sind Kryptologen tätig?

Häufig lassen sich Kryptologen im Bereich der Softwareentwicklung oder des Aufbaus von Computern und Servern finden. Hier ergibt sich für sie ein umfangreiches Betätigungsfeld, in dem ihr Wissen einen hohen Wert erlangt. Aber auch in der Verwaltung oder beim Militär können Aufgaben anfallen. Der sichere Umgang mit sensiblen Daten hat schließlich in unterschiedlichen gesellschaftlichen Gebieten oberste Priorität. Übrigens agieren viele Kryptologen selbstständig. Sie werden erst auf Wunsch ihres Auftraggebers tätig, beraten daneben kleinere Betriebe und größere Unternehmen. Zudem ist es fast schon eine Ausnahme, dass Personen in dieser Branche über mehrere Jahre bei ihrem Arbeitgeber bleiben – der häufige Jobwechsel gehört hier beinahe zum guten Ton.
 

Was verdient ein Kryptologe?

Kryptologen leisten einen wertvollen Dienst an der Gesellschaft. Entsprechend hoch im Kurs steht ihre Tätigkeit in den Unternehmen. Viele Berufsanfänger starten mit Gehältern im Bereich zwischen 4.000 und 5.000 Euro im Monat. Ein Honorar, das je nach Arbeitgeber und Branche deutlich ansteigen dürfte. Dennoch lohnt es sich, auch eigene Programme zu entwickeln oder als selbstständiger Kryptologe andere Unternehmen zu beraten. Meist erweisen sich die Stundensätze hier etwas lukrativer. Wer an der Entwicklung einer Software zur Verschlüsselung von Datensätzen beteiligt ist, kann übrigens daraus konstante Einnahmen verzeichnen.