Ingenieur (m/w/d)

Es ist durchaus ein Segen, in den heutigen Zeiten zu leben. In Zeiten nämlich, in denen der technische Fortschritt ein bisher nie gekanntes Maß erreicht hat. Arbeiten lassen sich damit erleichtern, der Lebensalltag der Bürger wird verbessert. Doch kaum einmal hinterfragen wir, warum dieser oder jener Gegenstand erfunden wurde – und welche Kreativität dafür wohl erforderlich war. Oft ist es aber der Ingenieur, der hinter jenen Innovationen steht, die wir fast schon selbstverständlich in unser Leben integriert haben. Sein Berufsbild gilt indes als sehr komplex.
 

Key Facts Ingenieur

Ausbildung
meist Studium der Ingenieurwissenschaften

Tätigkeitsbereich

Konstruktion und Entwicklung sowie Vertrieb und Verkauf meist von technischen Gegenständen und Geräten, Erstellung eines dafür erforderlichen Zeit- und Kostenplans, Bau und Wartung von Anlagen

Gehalt

ab etwa 3.000 Euro pro Monat

Zukunftsaussichten

Sehr gut, da das Ingenieurwesen eine wichtige Säule der Industrialisierung darstellt und diese auch künftig aus der modernen Gesellschaft nicht wegzudenken ist

Aufgaben eines Ingenieurs

Altes hinterfragen, Neues entwickeln, Zukunftsweisendes planen – müsste eine Kurzbeschreibung für den Ingenieur gefunden werden, so könnte sie in etwa diesen Wortlaut erhalten. Tatsächlich steht der Berufszweig vor der Herausforderung, Bestehendes kontinuierlich zu verbessern. Der Ingenieur sollte dabei nicht als eigenwilliger Erfinder angesehen werden, der seinen kreativen Einfällen folgt und dadurch aberwitzige Gegenstände in die Tat umsetzt. Vielmehr widmen sich die Ingenieurwissenschaften der grundlegenden Analyse des Bedarfs in diversen gesellschaftlichen Bereichen, um daraus Neuerungen – und somit Verbesserungen – zu entwickeln. Der Ingenieur nutzt dabei den technischen Fortschritt, gleichzeitig facht er diesen durch seine Innovationen aber auch immer wieder selbst an.

Oft steht zum Beginn der Arbeit eine Frage, ein Problem oder der schlichte Wunsch einer Veränderung: Wie lassen sich bestimmte Gegenstände preiswerter herstellen, wie kann ihre Lebensdauer verlängert werden oder durch welche Maßnahmen werden sie für eine breite Kundschaft erst so richtig interessant? Der Ingenieur hinterfragt den Ist-Zustand und nutzt die dabei gewonnenen Erkenntnisse als Basis für eine Neu- oder Weiterentwicklung. Eine Aufgabe, die ihn durch alle gesellschaftlichen Bereiche führt. Sein Wissen wird im Bauwesen, für Haushaltswaren, in der Medizintechnik oder im Fahrzeugbau angewandt. Gäbe es den Ingenieur nicht, wäre ein konstanter Fortschritt auf allen diesen Ebenen nicht vorstellbar.

Demgegenüber kann der Beruf des Ingenieurs unterschiedliche Gestalten annehmen. Denn die Ingenieurwissenschaften an sich bringen unterschiedliche Fachbereiche wie den Fahrzeug-, den Bau- oder den Elektroingenieur hervor. Während einige dieser Jobs eher körperlich anstrengende Arbeiten wie den Aufbau und die Wartung großer Anlagen umfassen, können andere Kollegen an der Planung und Umsetzung filigraner Hilfsmittel für die medizinischen Berufe beteiligt sein. Ebenso muss zwischen Theorie und Praxis unterschieden werden. Einige Ingenieure errichten das, was von anderen in oft langwierigen Überlegungen geplant und durchgerechnet wurde. Denn auch das Erstellen einer für die Umsetzung erforderlichen Zeit- und Kostenstruktur gehört zu den Aufgaben des Ingenieurs.

Welche Ausbildung braucht ein Ingenieur?

Der Einstieg in diese Arbeitsbereiche gelingt heute indes fast ausnahmslos nur mit einem abgeschlossenen Studium der Ingenieurwissenschaften. Dabei gilt, dass eine solche meist vier bis fünf Jahre andauernde Qualifikationsmaßnahme in den ersten Semestern einen grundlegenden Einblick in den Beruf und das dafür erforderliche Können bietet. Erst im späteren Verlauf findet für die Studenten dann die Möglichkeit statt, sich auf bestimmte Fachbereiche zu spezialisieren und somit die erste Stufe der Karriereleiter zu erklimmen. Das Studium selbst besteht neben dem Erlangen des Wissens auch in praxisbezogenen Phasen, die etwa in Betrieben oder Unternehmen absolviert werden – und deren Leistungen tatsächlich in die Endnote einfließen.

Immer wieder ist es gerade unter den Ingenieuren aber bis vor wenigen Jahren möglich gewesen, auch Quereinsteiger aus anderen Berufen anzutreffen. Insbesondere aus der Kunst oder den Naturwissenschaften kamen genügend Absolventen, die ein für Ingenieure ausreichendes Wissen mitbrachten – oder die schlichtweg kreativ genug waren, um an der Entwicklung von neuen Gebrauchsgegenständen beteiligt zu sein. Allerdings muss dabei bedacht werden, dass sich das moderne Ingenieurwesen sehr technisch und digital präsentiert. Heute genügt es vielfach nicht mehr, lediglich gute Einfälle zu haben – wer nicht in der Lage ist, diese am Computer darzustellen oder direkt ein 3D-Modell anzufertigen, kann sich in diesem Arbeitsbereich meist nicht allzu lange halten.

Darüber hinaus sollte der künftige Ingenieur vor allem teamfähig sein. Kaum einmal wird er eigene Entwicklungen alleine entwerfen oder diese sogar selbst in die Tat umsetzen. Sein Arbeitsalltag besteht vielmehr aus dem Kontakt zu anderen Personen und Fachbereichen. Nicht selten erfordern auch relativ simpel wirkende Innovationen eine lange Planung und den konstanten Austausch mit den Kollegen. Ebenso ist es wichtig, neben der Kreativität ein gutes Maß an technischem Interesse mitzubringen. Speziell die analytischen Fähigkeiten nehmen dabei eine übergeordnete Rolle ein. Sie lassen sich meist bei jenen Menschen erkennen, die in der Schule gute Noten in den Naturwissenschaften vorweisen konnten.

Wo sind Ingenieure tätig?

Ingenieure agieren entweder selbstständig oder sie gehören zum festen Bestand von größeren Unternehmen. In nahezu allen Berufsbranchen ist ihr Wissen gerne gesehen, insbesondere die Spezialisierung auf bestimmte Fachbereiche kann manche verschlossen geglaubte Tür öffnen. Gute Ingenieure sichern nämlich die Existenz vieler Betriebe, indem sie nicht nur neue Entwicklungen entwerfen, sondern ebenso bei den Kostenplänen gewinnorientiert rechnen.
 

Was verdienen Ingenieure?

Natürlich ist es aufgrund der Komplexität dieses Berufes kaum möglich, eine einheitliche Lohnstruktur zu nennen. Zudem muss bedacht werden, dass einige der hier angesiedelten Fachbereiche ihre eigene Tarifordnung besitzen. Dennoch darf ein fairer Einstiegslohn bei etwa 3.000 Euro im Monat gesehen werden. Je nach Arbeitgeber und übernommenen Projekten sollten spürbare Anstiege auf dem Gehaltszettel dann auch nicht lange auf sich warten lassen: Jahresgehälter von 50.000 bis 80.000 Euro sind hier gewiss nicht selten.