Grafikdesigner (m/w/d)

Viele Menschen erleben ihren Alltag mit allen Sinnen. Gerade das Auge spielt dabei eine wichtige Rolle. Welche Werbung wird auf uns bei gleichem Inhalt wohl attraktiver wirken: Jene, die in lebensfrohen Farben gehalten wird oder jene, die sich eher trist präsentiert? Die Aufgabe des Grafikdesigners liegt genau in solchen Fragen. Er experimentiert mit Schriften, Mustern und Bildern, vereint Grafiken und Sprache, regt die Fantasie des Betrachters an. Im kreativen Prozess schafft er Neues – nicht selten, indem er dabei auf Altbekanntes setzt.
 

Key Facts Grafikdesigner

Ausbildung
meist Ausbildung zum Grafiker, ebenso ist aber auch ein künstlerischer Studiengang möglich

Tätigkeitsbereich

Vermitteln von Informationen über die Verwendung von Worten, Bildern, Schriftarten und Fotos; vorwiegend künstlerische Umsetzung von Ideen – etwa in der Werbung

Gehalt

etwa 2.500 Euro pro Monat

Zukunftsaussichten

Gut, da gerade die Werbebranche auch in den kommenden Jahren das Leben der Menschen beeinflussen wird – und stets gutes Fachpersonal in diesem Metier erforderlich ist

Aufgaben eines Grafikdesigners

Er bewirbt Artikel und Dienstleistungen, erschafft den neuen Wahl-Slogan für eine Partei, entwirft vielleicht das Aussehen eines Schuhkartons. Neben den relevanten Inhalten, die er dabei transportieren möchte, greift er ganz tief in die Trickkiste der Kunst. So bedient er sich der unterschiedlichen Medien wie der Musik, der Bilder, der Schriftarten oder der Dichtung, um seine Botschaft in ein möglichst attraktives Kleid zu hüllen. 

Natürlich kann er sich in diesem künstlerischen Prozess nur in engen Grenzen selbstverwirklichen. Vielmehr ist er ein Dienstleister, muss sich also zuvor im Austausch mit seinem Kunden darüber einig werden, welches Produkt thematisiert wird, welche Wünsche und Bedürfnisse dem Auftraggeber wichtig sind – und mit welchen Attributen der Artikel versehen werden soll. Das gilt umso mehr, wenn nicht einzelne Sachgüter im Fokus stehen, sondern wenn es etwa um die Gestaltung eines Logos für ein Unternehmen geht. Auch hier beweist der Grafikdesigner sein Geschick, indem er den Charakter des Konzerns allumfassend begreift und ihn klar erkennbar mit wenigen Begriffen oder Zeichen darstellt.

Waren in diesem Metier einst kreatives Geschick und solide Fähigkeiten bei der Umsetzung der Ideen per Hand erforderlich, so kommt der moderne Grafikdesigner nicht umhin, sich mit den diversen Errungenschaften der Technik auszukennen. Viele Prozesse seiner täglichen Arbeit werden von Computern und Maschinen übernommen. Grafikprogramme erleichtern ihm das Gestalten und Ausprobieren sowie das Spiel mit Farben und Mustern. Der Grafikdesigner muss daher stets offen für neue Einflüsse sein, da gerade sein Arbeitsumfeld durch den technischen Umbruch von einem steten Wandel begleitet wird. Zudem hat sich seine Tätigkeit zunehmend internationalisiert, viele Auftraggeber melden sich aus fernen Ländern bei ihm.

Welche Ausbildung braucht ein Grafikdesigner?

Bislang ist der Beruf des Grafikdesigners in Deutschland gesetzlich nicht definiert worden. Eine eigenständige Ausbildung fehlt in diesem Bereich daher. Üblich ist es allerdings, eine Lehre zum Grafiker zu absolvieren. Auch der Beruf des Werbefachmanns kann manche Türen öffnen. Im Regelfall wird dabei eine Ausbildungszeit von drei bis vier Jahren über ein Unternehmen durchlaufen, das der Industrie- und Handelskammer des jeweiligen Bundeslandes unterstellt ist. Neben dem kreativen Geschick sollte allerdings bereits ein Gespür für computerbasierte Programme – speziell für Design und Grafik – mitgebracht werden. Gute Noten im Schulfach der Kunst müssen ebenso auf dem Zeugnis des Bewerbers erkennbar sein.

Ein deutlich längerer Weg liegt vor allen Personen, die sich für ein Studium entscheiden. Auch hier ist ein breites Spektrum an Auswahlmöglichkeiten gegeben. Von der Kunst über Design und Gestaltung bis hin zu Kommerz, Werbung und Merchandising wären unterschiedliche Optionen vorstellbar. In einigen von ihnen nimmt das Grafikdesign nur eine untergeordnete Rolle ein, während es in anderen Fachrichtungen ausgiebiger behandelt wird. Hier entscheiden also die Berufswünsche des Bewerbers, auf welche Bereiche er sich spezialisiert. Übrigens finden viele Grafikdesigner über den Umweg des Management-Studiums in ihren Beruf. Das liegt vor allem daran, dass ihnen dort beigebracht wird, insbesondere den Kerngehalt von Marken, Personen und Konzernen zu erfassen.

Auch Quereinsteiger sind im Beruf des Grafikdesigners gerne gesehen. Insbesondere dann, wenn sie bereits über Erfahrungen im Bereich der Kunst – der Fotografie, der Schriften, der Musik oder des Films – verfügen und diese an ihrem künftigen Arbeitsplatz einbringen können. Wer also gerne einmal kreativ ist, wer die Gedanken beim Malen und Zeichnen fließen lassen kann oder wer ein abstraktes Denk- und Vorstellungsvermögen mitbringt, dem dürften als Grafikdesigner diverse Türen offenstehen. Wichtig bei alledem ist lediglich die Erkenntnis, dass schöpferische Einfälle alleine nicht zum Erfolg genügen – auch ein Geschick im Umgang mit den technischen Hilfsmitteln muss zwingend vorliegen.

Wo sind Grafikdesigner tätig?

Grafikdesigner finden vornehmlich in der Werbung ihre Anstellung. Zudem sind sie in allen Unternehmen gerne gesehen, in denen darstellerische, schöpferische und weitergehend diverse künstlerische Prozesse stattfinden. Das kann etwa der Produzent eines Computerspiels, der Designer für Mode oder eine Kunstschule sein. Wo immer Informationen mithilfe unterschiedlicher Medien präsentiert werden sollen, da ist der Grafikdesigner gerne gesehen. Auch in der Selbstständigkeit dürfte er als Gestalter und Berater einem gesicherten Auskommen entgegenblicken.
 

Was verdient ein Grafikdesigner?

Allerdings sollte nicht übersehen werden, dass gerade der Einstieg in diesen Beruf nicht vom finanziellen Luxus begleitet wird. Negativ stellt sich dabei ein, dass es sich beim Grafikdesigner um keinen festen Beruf handelt – Ausbildungsordnung und Grundgehalt fehlen hier also ebenso wie ein einheitlicher Tarif. In den ersten Jahren darf der Grafikdesigner daher auf einen Lohn von durchschnittlich 2.500 Euro pro Monat hoffen – dieser kann sich je nach Arbeitgeber und Aufgabenfeld aber drastisch erhöhen.