Fachinformatiker (m/w/d)

Um als Fachinformatiker arbeiten zu können, muss man seine dreijährige Ausbildung im Bereich IT und Informatik erfolgreich abgeschlossen haben. Bei diesem anerkannten Ausbildungsgang unterscheidet man die Fachrichtungen Fachinformatiker Systemintegration und Fachinformatiker Anwendungsentwicklung. Ausbildende Betriebe sind Industrie-, Handwerks- und Handelsunternehmen. Auch wenn das Berufsbild des Fachinformatikers keinen speziellen Schulabschluss voraussetzt, bevorzugen zwischen 50 und 60 % der Ausbildungsbetriebe Bewerber mit allgemeiner Hochschulreife. Etwa 35 Prozent der Unternehmen entscheiden sich für Kandidaten mit mittlerem Schulabschluss. Darüber hinaus können sich Schulabgänger mit Fachabitur zum Fachinformatiker ausbilden lassen.
 
Fachinformatiker (m/w/d)

Key Facts Fachinformatiker

Ausbildung
dreijährig im dualen System (Berufsschule, Ausbildungsbetrieb)

Tätigkeitsbereich
in allen Branchen und Unternehmen, in denen Daten digital verarbeitet werden

Gehalt
je nach Unternehmen und Branche zwischen 1.800 und 2.400 Euro brutto als Anfangsgehalt. Ständige Weiterbildungen verbessern die Chancen auf ein höheres Gehalt von bis zu 4.500 Euro brutto.

Zukunftsaussichten
wie in allen IT-Berufen sehr gut

Alternative Berufsbezeichnung
Computer Science Expert (IHK), IT-Systemintegrator, IT-Systemadministrator

Aufgaben eines Fachinformatikers

Fachinformatiker Systemintegration
- planen IT-Strukturen
- integrieren Software- und Hardwarekomponenten
- analysieren und beseitigen aufgetretene Störungen
- führen regelmäßige Wartungen durch
- beraten Kunden bezüglich des Hardware- und Softwarekaufs
- führen Anwenderschulungen durch
- erstellen Dokumentationen
- optimieren die IT-Sicherheit

Fachinformatiker Anwendungsentwicklung
- programmieren individuelle Softwarelösungen
- planen und überwachen umfangreiche Softwareprojekte
- entwickeln Datenbanken und nutzerfreundliche Oberflächen
- testen Software auf mögliche Fehler
- updaten bestehende Anwendungen
- beraten Kunden, die Softwareprodukte kaufen möchten
- führen Mitarbeiterschulungen durch

Fachinformatiker für Systemintegration kennen sich mit Programmiersprachen, Netzwerkarchitekturen und Betriebssystemen bestens aus. Bevor sie bei einem Kunden ein Netzwerk installieren, prüfen sie die Anforderungen vor Ort. Sie stellen fest, wie viele Computer integriert werden sollen und wie diese miteinander vernetzt werden müssen, welche Drucker wo angeschlossen werden und welche Mitarbeiter bestimmte Berechtigungen erhalten. Nach dem Einrichten des Netzwerks folgt die Installation des Betriebssystems. Der anschließende Testlauf zeigt dem Fachinformatiker, ob die Geräte richtig vernetzt sind und ob es technische Probleme gibt. Außerdem gehört die Erweiterung bestehender Netzwerke, die Anpassung an neue Software und die Verbesserung der IT-Sicherheit mithilfe von Verschlüsselungstechniken, Filtern und Virenschutzsoftware zu den Aufgaben des Fachinformatikers. Im Bedarfsfall muss er sogar die Mitarbeiter des Kunden schulen.

Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung realisieren kundenspezifische und nutzerfreundliche Softwareprojekte und schulen die späteren Anwender in der Bedienung der Programme. Sie verwenden diverse Programmiersprachen und kennen sich mit verschiedenen Betriebssystemen aus. Die IT-Fachkräfte erstellen anhand der Kundenvorgaben und des vorhandenen Budgets ein Modell. Danach erfolgen die Programmierung, die Implementierung der Algorithmen und die Testphase. Ist der Softwareentwurf fehlerlos, wird das Programm installiert und den Mitarbeitern des Kunden erklärt. Zu den weiteren Aufgaben eines Fachinformatikers Anwendungsentwicklung gehören die Anpassung der Software an veränderte betriebliche Abläufe, die Fehlersuche mithilfe spezieller Diagnosetools und die Beseitigung technischer Störungen.

Welche Ausbildung braucht ein Fachinformatiker?

Ein Hochschul- oder Fachhochschulstudium ist für eine Tätigkeit als Fachinformatiker nicht erforderlich. Die üblicherweise in drei Jahren beendete Ausbildung im dualen System kann im Ausnahmefall um ein halbes oder sogar ein ganzes Jahr verkürzt werden, wenn der Auszubildende besonders gute fachliche Leistungen nachweisen kann und der ausbildende Betrieb zustimmt. Die Berufsausbildung wird mit einer Prüfung vor der zuständigen Industrie- und Handelskammer abgeschlossen. Darüber hinaus können sich Studenten im Rahmen ihres Fachhochschulstudiums zum Fachinformatiker qualifizieren (dualer Studiengang). Fachinformatiker, die sich höher qualifizieren möchten, können Weiterbildungen zum IT-Spezialist, zum operativen IT-Professional und danach zum strategischen IT-Professional absolvieren. Der operative IT-Professional entspricht einem Fachwirt- oder Bachelorabschluss. Als strategischer IT-Professional hat man die Stufe eines Master- oder Betriebswirtabschlusses erreicht.
 

Wo sind Fachinformatiker tätig?

Fachinformatiker arbeiten überwiegend als Angestellte von System- und Softwarehäusern, die sie in der eigenen Firma oder als Außendienstmitarbeiter bei Kunden einsetzen. Darüber hinaus sind sie in größeren Wirtschaftsunternehmen in deren eigener IT-Abteilung beschäftigt. Da der moderne Arbeitsalltag ohne IT-Systeme nicht mehr funktioniert, kommen Fachinformatiker in nahezu allen Wirtschaftsunternehmen, in öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Bibliotheken, Schulen, Gerichten, in Arztpraxen, Rechtsanwaltskanzleien, Steuerberatungen, Unternehmensberatungen und in Fachwerkstätten zum Einsatz. Sie arbeiten meist in Büroräumen. Sollen Schulungs- und Besprechungsräume, Produktions- und Lagerhallen in die bestehende IT-Umgebung integriert werden, sind die Fachinformatiker auch an diesen Stellen tätig.
 

Was verdient ein Fachinformatiker?

Auszubildende erhalten im ersten Ausbildungsjahr zwischen 550 und 1.053 Euro, im zweiten 600 bis 1.102 Euro und im dritten 700 bis 1.199 Euro brutto. Die Höhe der Ausbildungsvergütung variiert nach Bundesland, Branche und Betrieb. Handwerksunternehmen zahlen grundsätzlich weniger als Industriebetriebe. Als Einstiegsgehalt bekommt der Fachinformatiker je nach Branche und Unternehmen zwischen 1.800 und 2.400 Euro brutto. Da die ständigen Neuerungen in der IT-Branche häufige Weiterbildungen erfordern, hat er oft die Möglichkeit, sein Gehalt deutlich zu verbessern.