Elektrotechniker (m/w/d)

Als in den 1960er Jahren der erste Mensch den Mond betrat, wurde für die Reise zum fernen Planeten weniger Elektrotechnik verwendet als heutzutage in einem handelsüblichen Smartphone steckt. Eine Anekdote, die sehr gut erkennen lässt, welchen Wandel dieses Berufsfeld in den vergangenen Jahrzehnten durchlebt hat – und welche glanzvolle Zukunft noch vor ihm liegen könnte. Aus der modernen Gesellschaft lässt sich die Elektrotechnik jedenfalls nicht mehr wegdenken. In vielen Geräten des Alltages ist sie fest verbaut und verrichtet dort wertvolle Aufgaben. Ein Verdienst, an dem der Elektrotechniker beteiligt war.
 
Elektrotechniker (m/w/d)

Key Facts Elektrotechniker

Ausbildung
3,5-jährige Ausbildung zum Elektrotechniker

Tätigkeitsbereich

Herstellung elektronischer Bauteile, Teilnahme am technischen Fortschritt durch die Entwicklung neuer Produkte, Erstellung von Kosten- und Arbeitsplänen, Einsparung von Ressourcen

Gehalt
ca. 3.000 Euro pro Monat

Zukunftsaussichten

Sehr gut, da die Branche der Elektrotechnik gegenwärtig einen starken Aufschwung erlebt und die Tätigkeit der einzelnen Angestellten auch in Zukunft nicht ersetzt werden kann

Aufgaben eines Elektrotechnikers

Dass Digitaluhren die korrekte Zeit anzeigen, dass die Kaffeemaschine die Tasse mit dem heißen Koffeingetränk füllt oder dass aus dem Radio Musik zu hören ist, sind Begleitumstände des Lebens, an die sich viele Menschen längst gewöhnt haben. Zu selten wird leider hinterfragt, wer diese Entwicklungen eigentlich erschaffen hat. Die Antwort darauf ist im Kern immer gleich: Ohne den Elektrotechniker wären derlei Erfindungen kaum vorstellbar – zumindest ließen sie sich nur schwerlich in einen realen und auch funktionierenden Gegenstand umsetzen. Zwischen der Industrie und dem Handwerk sieht sich der Elektrotechniker in einer kleinen Sparte – aus der heraus seine Arbeit dennoch unverzichtbar ist.

Von der Entwicklung bis zur Umsetzung wird ein langer Prozess durchschritten. Der Elektrotechniker ist dabei an der Planung und Kostenerstellung des zu entwickelnden Produktes beteiligt. Ebenso weiß er um die dafür benötigten Rohstoffe und den Bedarf an Mitarbeitern. So erstellt er nicht alleine das Konzept, sondern baut dieses auch auf. Insbesondere durch die Nano- und Digitaltechnik hat er dabei in den letzten Jahren neue Tätigkeitsfelder gewonnen – wie seine Zukunft konkret aussehen wird, lässt sich zudem noch nicht eindeutig voraussagen. Vermutlich wird der Elektrotechniker aber auch künftig an der Vision noch kleinerer und effizienterer Geräte beteiligt sein.

Die Einsparung von Ressourcen nimmt in diesem Berufsfeld übrigens eine bedeutsame Rolle ein. Denn was ist ein technischer Fortschritt wert, wenn damit lebenswichtige Rohstoffe verloren gehen? Die gesamte Branche hat sich daher in den vergangenen Jahren vermehrt der Aufgabe verschrieben, ökologisch vertretbare Ansätze bei der Entwicklung der Elektrotechnik zu finden. Dass in diesem Zuge etwa das mit Strom zu betankende Auto erfunden wurde, sei da nur nebenbei erwähnt. Und dennoch lässt auch diese Überlegung erkennen, wie einflussreich die Elektrotechnik die Gegenwart und Zukunft prägt. Nicht mehr alleine dem Aufbau von Stromkreisen oder dem Verlegen von Kabeln gilt das Augenmerk der Branche – vielmehr wird immer wieder nach Veränderungen gestrebt.

Welche Ausbildung braucht ein Elektrotechniker?

Grundsätzlich wird der Einstieg in das Berufsfeld in Deutschland über eine 3,5-jährige Ausbildung geebnet. Ehe diese begonnen werden kann, sollten jedoch gute Schulnoten in den naturwissenschaftlichen Fächern nachgewiesen werden. Insbesondere in der Physik werden von dem Bewerber überdurchschnittliche Leistungen eingefordert – besteht für sie keine positive Neigung oder fehlt es grundsätzlich am Interesse, kann eine Karriere als Elektrotechniker kaum gelingen. Teamfähigkeit und kreatives Geschick sind ebenso wie handwerkliche Fähigkeiten gerne gesehen. Überhaupt sollte ein abstraktes Denkvermögen vorliegen, das es dem Techniker erlaubt, neue Ansätze bei der Entwicklung eines Produktes zu erkennen.

Immer häufiger übernehmen aber auch Universitäten die Ausbildung der künftigen Elektrotechniker. In allen Bundesländern lassen sich jetzt schon Hochschulen finden, die die Elektrotechnik als eigene Vorlesung mit dazugehörigen Prüfungen anbieten. Der Fokus liegt hier – im Gegensatz zu rein handwerklichen Lehre – eher auf dem wissenschaftlichen und forschenden Ansatz der Branche. Etwa in der bereits erwähnten Frage, wie sich wertvolle Ressourcen einsparen lassen oder wie sich das Radio künftig noch kostengünstiger herstellen lässt. Meist ist der Gang über die Universität lediglich mit einer kurzen Einführung in die praktische Arbeit verbunden, wodurch sich das Absolvieren zusätzlicher Praktika neben der drei- bis vierjährigen Vorlesungszeit für die Studenten empfiehlt.

Wo sind Elektrotechniker tätig?

Elektrotechniker finden meist in der eigenen Branche genügend Betätigungsfelder. Reicht ihnen das nicht, so können sie sowohl im Handwerk als auch in der Industrie einen freien Posten erlangen. Die Schnittstelle zwischen beiden Bereichen erlaubt es ihnen, praktische und theoretische Kenntnisse zu erlangen, wie sie branchenübergreifend gesucht werden. Allerdings kann insbesondere in der Industrie auch eine Weiterbildung zum Industriemechaniker oder zum Industrietechniker erforderlich sein. Nur der Gang in die Selbstständigkeit bietet sich für Elektrotechniker kaum einmal an. Lediglich als Inhaber eines Unternehmens zur Entwicklung derlei Produkte bestünde eine gewisse Perspektive – ein Reparaturservice wird dagegen nicht mehr als zukunftsweisend angesehen.

Was verdient ein Elektrotechniker?

Sowohl mit Studium als auch mit handwerklicher Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt in diesem Berufsbild im Bereich der 3.000 Euro – die größten Schwankungen werden durch das jeweilige Bundesland ausgelöst, in dem der Elektrotechniker tätig ist. Aber auch die Frage, ob er seine Zukunft im Handwerk oder in der Industrie sieht, ist für das Gehalt maßgeblich. Wählt er den letztgenannten Weg, sind Löhne zwischen 4.000 und 6.000 Euro pro Monat keine Utopie. Allerdings lassen sich selbst nach erfolgreich absolviertem Meisterlehrgang kaum einmal höhere Verdienstmöglichkeiten finden.