Simulation Assistant (m/w/d)

Der Begriff des Simulierens ist ja etwas negativ behaftet. Denn wer simuliert, der tut eben nur so, als würde er etwas richtig machen. Er täuscht lediglich vor. Doch woher kommen eigentlich diese missgünstigen Gedanken – in der modernen Industrie sind Simulationen doch längst etabliert? Hier helfen sie etwa, um Fehler bei der Produktentwicklung zu vermeiden und Kosten zu reduzieren. So kann ein Produkt nicht erst getestet werden, wenn es bereits hergestellt wurde. Der Vorteil liegt darin, es schon dann auf alle Stärken und Schwächen zu überprüfen, während es lediglich als fixe Idee in den Köpfen der Entwickler existiert.
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Key Facts

  • Tätigkeitsbereich: Arbeit im Bereich der Produktentwicklung, Erstellen von Studien und Modellen des geplanten Produktes, Kosten- und Nutzenanalyse
  • Ausbildung: Üblicherweise Abschluss eines Studiums im Bereich der Ingenieurwissenschaften
  • Gehalt: ab etwa 5.000 Euro pro Monat
  • Zukunftsaussichten: Sehr gut, da Planspiele und Berechnungsmodelle aus der modernen Industrie nicht mehr wegzudenken sind

Aufgaben eines Simulation Assistants:

Grundlegend widmet sich der berufliche Alltag des Simulation Assistants der Frage, wie die Zukunft aussehen wird. Doch dabei hält er sich nicht mit Wahrsagerei und sonstigen spekulativen Deutungen auf. Vielmehr möchte er wissenschaftlich begründete Antworten finden. Dafür rechnet er, erstellt Modelle, führt Planspiele durch. Alles für den Zweck, konkrete Aussagen treffen zu können. Etwa über ein Produkt, das sich die Entwickler gerade ausgedacht haben – und von dem noch nicht bekannt ist, ob es überhaupt gebaut werden könnte oder welche Kosten es dabei verursacht. Der Simulation Assistant agiert somit in der schmalen Schnittstelle, die sich genau zwischen dem Produktentwickler und der Produktherstellung befindet.
 
Zu denken wäre beispielsweise an die Flugzeugindustrie. Hier gilt es, die großen Maschinen schneller, sicherer und kostengünstiger herzustellen. Neue Bauteile werden erdacht, mit denen sich künftig höhere Geschwindigkeiten erzielen lassen, ohne die Stabilität des Fliegers zu beeinträchtigen. Doch der Produktentwickler kommt kaum über das Stadium der Planung und der Konzeptzeichnung hinaus. Und der Fertigungsbetrieb, in dem das neue Element gebaut werden soll, wird ohne dessen vorherige Prüfung natürlich nicht tätig. An dieser Steller kann also der Simulation Assistant sein Können ausspielen: Er erstellt Modelle mit unterschiedlichen Ausformungen und Materialien, um das erdachte Bauteil bereits gründlich zu testen.
 
Zugegeben, die Arbeit des Simulation Assistants ist nicht mit dem Anfertigen solcher Modelle beendet. Vielmehr müssen diese nun überprüft werden. Bei dem Beispiel der Flugzeugindustrie könnte das durchaus bedeuten, einen neuen Flügel im Windkanal auszuprobieren: Unter welchem Luftwiderstand arbeitet er am besten, bei welchen extremen Temperaturen neigt er zu Gefahren? Wie muss das Material beschaffen sein, um keine zusätzliche Last für den Flieger darzustellen, ihn im besten Falle sogar schneller und sicherer werden zu lassen? Und vor allem: Was darf ein solches Element in der Herstellung kosten, um später am Markt auch lukrativ genug für die Produzenten oder die Verbraucher zu sein?
 
Der wesentliche Teil der Arbeit des Simulation Assistants benötigt mittlerweile aber einen Computer. Denn eine große Zahl aller Simulationen wird nicht mehr real ausgeführt, sondern virtuell erprobt. Ein solches Vorgehen führt einerseits zu besseren Ergebnissen, spart andererseits aber Geld ein – denn jeder Fehlversuch vergeudet kein echtes Material und kann keinerlei Gefahren für Menschen und Maschinen auslösen. Der Simulation Assistant ist folglich damit beschäftigt, die entsprechende Software mit neuen Informationen zu füllen, mit ihr unterschiedliche Planspiele oder Berechnungen durchzuführen und somit sämtliche Eigenschaften des erdachten Produktes zu ermitteln. Denn erst darin liegt die Basis für Verbesserungen und eine kosteneffiziente Arbeit.

Welche Ausbildung braucht ein Simulation Assistant?

Der Simulation Assistant sollte über ein abgeschlossenes Studium der Ingenieurwissenschaften verfügen. Denn er plant und baut, testet und verbessert, verhindert Mängel und die daraus resultierenden Gefahren. Sowohl in der Materialprüfung als auch beim ökonomischen Arbeiten muss er besondere Stärken mitbringen. In der Schule wird er bereits in den naturwissenschaftlichen Fächern überdurchschnittlich gute Noten erreicht haben. Es mag zwar nicht so scheinen, aber bei der Entwicklung vieler neuer Produkte werden durchaus Anleihen aus der Mathematik, der Physik, der Chemie und sogar der Biologie genommen. Ratsam für das anstehende Studium wäre es daher, in diesen Fächern auch das Abitur abgelegt zu haben.
 
Daneben muss eine Neigung zu Handwerk und Technik vorliegen. Der Simulation Assistant ist ein eifriger Tüftler, der sich Neues erschließt und Unbekanntes wagt. Er scheut sich nicht vor Experimenten. Seine Motivation liegt darin, etablierte Gedanken und Ideen aufzubrechen, sie neu zu überdenken und damit zu revolutionären Schlüssen zu kommen. Ebenso ist er im Umgang mit dem Computer und der dafür erforderlichen Software geschult. Ein Umstand, der allerdings stete Weiterbildungen erfordert. Denn die Technik entwickelt sich in diesem Arbeitsbereich derart schnell, dass das heute genutzte Wissen schon in wenigen Jahren als vollkommen veraltet und überholt angesehen werden muss.

Wo sind Simulation Assistants tätig?

In den großen Konzernen der Industrie verfügt der Simulation Assistant längst nicht mehr nur über ein eigenes Büro – vielmehr werden hier ganze Abteilungen mit seiner Arbeit beauftragt. Seltener ist dagegen der Wechsel zur Tätigkeit als Berater. Allerdings haben sich einige Simulation Assistants tatsächlich darauf spezialisiert, einzelne Unternehmen nur für die Planung und Herstellung bestimmter Produkte zu betreuen.

Was verdienen Simulation Assistants?

Der Simulation Assistant wird dafür engagiert, neue Wege zu beschreiten, Einzigartiges zu entwickeln – und seinem Arbeitgeber damit bei der Einsparung hoher Kosten zu helfen. Mühen, die sich für ihn durchaus finanziell lohnen dürften. Einstiegsgehälter im Bereich der 5.000 Euro im Monat gelten hier als üblich. Und sie bilden erst den Anfang: Wer sich bei den Konzernen der Großindustrie einen Namen erwirbt, kann diesen Wert mühelos vervielfachen.